Geschichte der Stadt Hildburghausen

Geschichte der Stadt Hildburghausen

Hildburghausen ist eine traditionsreiche und geschichtsträchtige Stadt. Im Jahre 1234 erstmals urkundlich erwähnt, entwickelte sich das kleine Ackerbürgerstädtchen, dessen Bürger bis ins 17. Jahrhundert hauptsächlich von der Tuchmacherei lebten, nur sehr langsam. Das Jahr 1324 gilt als Abschluss der Entwicklung der Stadt.

Nachdem bei einem verheerenden Stadtbrand 1388 das so genannte Steinhaus am Markt zerstört wurde, schenkte Landgraf Balthasar die Ruine 1395 der Stadt zum Bau eines Rat- und Kaufhauses. Dieses Rathaus wurde wie die Stadt 1572 bei einem Orkan schwer beschädigt und schließlich 1594/95 in seiner heutigen Renaissancegestalt wieder errichtet. Im 30jährigen Krieg litt die Stadt unter Truppendurchzügen, Plünderungen, Hungersnöten und Seuchen, blieb aber von größeren Zerstörungen verschont.

Einen wichtigen Einschnitt brachte das Jahr 1680. Durch den Erbteilungsvertrag unter den sieben Söhnen Herzog Ernst des Frommen von Sachsen-Gotha entstand unter anderem das Fürstentum Sachsen-Hildburghausen.

Herzog Ernst entschied sich 1683 endgültig für Hildburghausen als Residenz und ließ 1685 mit dem Bau eines Residenzschlosses und der Anlage des barocken Parks beginnen. Mit dem Erlass eines Hugenottenedikts 1711 bot der Herzog den in Frankreich Verfolgten eine neue Heimat. Sie brachten feine Lebensart und neue Handwerke in das kleine Residenzstädtchen.

Am 19. August 1779 vernichtete ein Großbrand ein Drittel der Stadt und die alte Stadtkirche St. Lorenz. Mit großer gemeinsamer Anstrengung und durch Unterstützung des Vormundschaftsregenten Prinz Joseph Friedrich wurden die Gebäude samt Kirche bis 1785 nach einem einheitlichen Bauplan wieder errichtet und prägen bis heute den östlichen Teil der Stadt und des Marktes.

Während der Regierungszeit des letzten Hildburghäuser Herzogs Friedrich und seiner schönen Gemahlin Charlotte aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz - sie war eine Schwester der überaus beliebten Königin Luise von Preußen - schwang sich die Kultur der Stadt zu einem regelrechten Höhenflug auf.

Zahlreiche Dichter und Künstler - unter ihnen finden sich etwa Namen wie Friedrich Rückert und Jean Paul - hielten sich über kurz oder lang hier auf und verschafften der Stadt so den Beinamen "Klein-Weimar". Auch der kleine Carl Maria von Weber erhielt hier seinen ersten Musikunterricht.

In jener Zeit tauchte auch die mysteriöse "Dunkelgräfin" auf, deren wahre Identität bis heute fraglich ist. Und eine Tochter des hiesigen Herzogshauses heiratete nach Bayern - an sich wäre das keiner besonderen Erwähnung wert, wenn nicht der Bräutigam der spätere König Ludwig I. gewesen und aus der Hochzeit das weltberühmte Münchener Oktoberfest entstanden wäre.

Im Jahre 1826 endete die Zeit Hildburghausens als Residenzstadt. Infolge einer Neuaufteilung der sächsisch-ernestinischen Länder ging das Herzogtum in Sachsen-Meiningen auf.

Dieser doch schmerzhafte Verlust wurde etwas gemildert, als Joseph Meyer 1828 sein Bibliographisches Institut von Gotha nach Hildburghausen verlegte. Nach dessen Wegzug 1874 in die Buchstadt Leipzig konnte von den verbleibenden kleinen Industriebetrieben keiner Struktur bestimmend werden.

Hildburghausen blieb Schul- und Verwaltungsstadt. Endgültig den Ruf als "Stadt der Schulen" erwarb Hildburghausen, als H. W. Rathke 1879 sein Technikum von Sondershausen hierher verlegte. Die Studentenzahlen stiegen stetig an, so dass 1896 ein neues Technikum am Kanal des Schlossparks gebaut werden musste.

Nach dem 2. Weltkrieg lag die Kreisstadt Hildburghausen unmittelbar an der Zonengrenze und wurde für Jahrzehnte von ihrem historischen und natürlichen Bezug zu Franken und Bayern abgeschnitten. Erst mit der politischen Wende 1989 wurde diese Trennung wieder beseitigt.

Heute zeigt sich Hildburghausen als moderne, weltoffene Kleinstadt, die sich - in malerischer Umgebung gelegen - zu einem gleichermaßen attraktiven Wirtschaftsstandort als auch einem lebens- und liebenswerten Wohnort entwickelt hat. Die Investitionen in die Infrastruktur und ebenso Freizeitangebote haben schon so manchen Gast dazu bewogen, für immer hier zu bleiben.

Zeittafel der Stadt Hildburghausen

- 8./9. Jh. Die patronymische Namensform Hildburghausen deutet auf eine mögliche Entstehung des Ortes in fränkischer Zeit hin.
- 1234 Urkundliche Erwähnung als "Hilteburgehusin" in einem Kaufvertrag des Grafen Otto von Botenlauben mit dem Stift Würzburg
- Mitte 13. Jh. Entstehung des sogenannten Steinhauses am Marktplatz zum Schutz und zur Beherrschung der entstehenden Marktsiedlung
- 1286 Erste Erwähnung einer Kirche in Hildburghausen
- 1314 Beginn der Eintragungen im ältesten Stadtbuch, erste Erwähnung des Rates.
- 1316 Graf Berthold VII. von Henneberg erwirbt die Herrschaft Coburg, zu der auch Hildburghausen gehört.
- 1324 Graf Berthold VII. schenkt Hildburghausen zur Beförderung der Ummauerung das Waldstück Buch. Seitdem gilt Hildburghausen als befestigte Siedlung (Stadt).
- 1325 Erste Erwähnung einer Ratsstube im Steinhaus.
- 1331 Hildburghausen erhält das Recht, den Michaelismarkt, der bisher Veilsdorf vorbehalten war, abzuhalten. Die Stadt erhält das Coburger Stadtrecht.
- 1334 Abschaffung des Coburger Stadtrechtes - eigenes wird eingeführt.
- 1353 Hildburghausen kommt durch Erbfall an den Burggrafen Albrecht von Nürnberg
- 1374 Durch erneuten Besitzwechsel fällt Hildburghausen an den Landgrafen Balthasar von Thüringen und geht dadurch in wettinischen (sächsischen) Besitz über.
- 1388 Ein Brand vernichtet einen großen Teil der Stadt, u. a. auch das "Steinerne hus" am Markt, der Sitz der Burgmänner und der Stadtherren.
- 1395 Landgraf Balthasar schenkt der Stadt die Ruine des Steinhauses zum Bau eines Rat- und Kaufhauses. Erste Erwähnung der Tuchmacher-, Bäcker- und Fleischerzunft.
- 1412 Die älteste erhaltene Bürgerliste der Stadt entsteht.
- 1485 Bei der Leipziger Teilung der Wettiner fällt Hildburghausen an die ernestinische Linie.
- 1496 Hildburghausen erhält eine ausführliche Stadtordnung.
- 1524/25 Der deutsche Bauerkrieg geht nahezu spurlos an der Stadt vorüber. Lediglich ein Vikar, der ein Anhänger der Wiedertäuferbewegung wurde, wegen aufrührerischer Reden der Stadt verwiesen.
- 1528 Die erste evangelische Kirchenvisitation wird in Hildburghausen durchgeführt. Als erster evangelischer Pfarrer wird ein Magister Birnstil erwähnt, der bereits 1524 die Katholische Messe abgeschafft hat.
- 1535 Außerhalb der Stadtmauer (Bereich Coburger Straße) wird ein neuer Friedhof angelegt und bis 1820 genutzt. Ursprünglich lag der Friedhof direkt an der Stadtkirche.
- 1541 Ein neues und geräumiges Schulgebäude wird nördlich der Lorenzkirche errichtet. Eine Stadtschule bestand in vorreformatorischer Zeit.
- 1572 Ein orkanartiger Sturm richtet innerhalb weniger Minuten schwere Verwüstungen an. Sämtliche Dächer der Stadt werden abgedeckt. Die auf den Dachböden gelagerten Wollvorräte der Tuchmacher werden vom Wind weithin verstreut. Das zweite Obergeschoss und der Dachstuhl des Rathauses stürzt mitsamt der sechsköpfigen Türmerfamilie in die Tiefe. Die Türmerfamilie kommt mit dem Schrecken davon.
- 1575 Eine Pestepidemie fordert 300 Menschenleben in der Stadt.
- 1585 Es sterben 166 Personen an der Pest.
- 1594/95 Neubau des Rathauses unter Wiederverwendung von Teilen des Vorgängerbaus. Seither hat sich an der äußeren Gestalt des Rathauses nur wenig verändert.
- 1596 Regierungsantritt des Herzogs Johann Casimir von Sachsen-Coburg (Pflege Coburg). Er regiert nach dem Wahlspruch "Friede nährt, Unfriede zehrt". Um 1600 Herzog Casimir weilt oft anlässlich von Jagdvergnügungen in der Stadt.
- 1618-1631 Im ersten Jahrzehnt des Dreißigjährigen Krieges leidet die Stadt trotz der Neutralität des Landesherren Johann Casimir unter ständigen Truppendurchzügen und Kriegssteuern.
- 1631 Tod von Johann Casimir.
- 1632 Durch Vermittlung des Stadtfähnrichs Lorenz Schüßler entgeht die Stadt dem Schicksal, durch kaiserliche Truppen niedergebrannt zu werden. Plünderung durch kaiserliche Soldaten
- 1634 sterben 303 Personen,
- 1635 sterben 534 Personen an pestartigen Seuchen, die möglicherweise durch Nahrungsmangel ausbrachen.
- 1635-1650 Die Stadt leidet unter den Gräueln des Krieges. Hungersnöte und pestartige Seuchen fordern viele Opfer, fremdes Kriegsvolk plündert wiederholt die Stadt oder fordert hohe Kriegssteuern (z. B. lagert vom 20.-22. Mai 1640 die ganze bayerische Armee hier, wodurch für die Stadt Kosten in Höhe von 41.000 fl. entstehen), Handel, Handwerk und Landwirtschaft kommen zeitweise völlig zum Erliegen. Der Hexenwahn fordert zahlreiche Opfer.
- 1637 Die Stadt dient als Hauptquartier Isolanis mit einem Regiment Kroaten.
- 1640 Schwedische Truppen brennen die beiden Vorstädte ab.
- 1650 Erst am 19.8.1650 wird in Hildburghausen das Friedensfest gefeiert.
- 1676 Hildburghausen erhält eine kaiserliche Reichspoststation.
- 1680 Durch den Erbteilungsvertrag vom 24.2.1680 unter den sieben Söhnen Herzog Ernst des Frommen von Sachsen-Gotha entsteht u. a. das Herzogtum Sachsen-Hildburghausen, dazu gehörten Amt und Stadt Hildburghausen, Amt und Stadt Heldburg, Amt und Stadt Eisfeld, das Amt Veilsdorf und das halbe Amt Schalkau, wenig später kommt das Amt Königsberg i. Fr. dazu.
- 1683 Erteilung der Buchdruckerkonzession an Samuel Wenzel.
- 1684 Herzog Ernst entscheidet sich endgültig für Hildburghausen als Residenz.
- 1685-1695 Bau des Residenzschlosses unter der Leitung von Elias Gedeler und Johann Schnabel.
- Um 1700 Südlich der Stadt entsteht eine von einem künstlich angelegten Kanal umgebene barocke Parkanlage nach französischem Vorbild.
- 31.7.1711 Hugenottenedikt des Herzogs Ernst von Sachsen-Hildburghausen. In 26 Artikeln werden darin ökonomische, rechtliche und gesellschaftliche Festlegungen für die Etablierung einer Hugenottenkolonie getroffen.
- 1714 Die ersten 12 hugenottischen Familien bitten um Asyl und lassen sich in der Neustadt nieder. Gründung und prunkvolle Einweihung des "Gymnasium academicum", einer Ritterakademie, welche 1729 wegen Geldmangel wieder aufgelöst wurde.
- 1721/22 Bau der reformierten Kirche, welche 1828 der katholischen Kirche zur Nutzung verkauft wird.
- Um 1755 Das 1721 errichtete Ball- und Fechthaus wird in ein Hoftheater umgewande lt.
- 1766 Die erste Hildburghäuser Zeitung mit dem Titel "Hildburghäusische wöchentliche Anzeige" erscheint.
- 1769 Die durch die herzogliche Verschwendungssucht und Misswirtschaft verursachte finanzielle Zerrüttung der Finanzen hat solche Ausmaße erreicht, dass eine kaiserliche Debitkommission eingesetzt wird. Diese versucht in den darauffolgenden Jahrzehnten, die Finanzen neu zu ordnen und den Schuldenberg abzutragen.
- 1770/71 In diesen Jahren herrscht eine große Hungersnot. In deren Folge werden Kartoffeln als Feldfrucht stark vermehrt angebaut.
- 1774 Die seit 1755 erbaute Kirche in der Neustadt wird eingeweiht.
- 1779 Am 19. August vernichtet ein Großbrand über 100 Häuser im Ostteil der Stadt sowie die Stadtkirche St. Lorenz. Bis 1785 werden die Gebäude nach einem einheitlichen Bauplan wieder errichtet.
- 1781-1785 Neubau der Christuskirche an Stelle der abgebrannten St. Lorenzkirche.
- 1786 Wird eine Freimaurerloge mit dem Namen "Karl zum Rautenkranz" gegründet.
- 1795 Auf Vorschlag des Hofpredigers Dr. Genßler wird ein "Schullehrer-Seminar" begründet.
- 1796/97 Der kleine Carl Maria von Weber weilt in Hildburghausen und erhält vom Hoforganisten Johann Peter Heuschkel seinen ersten Klavierunterricht.
- 1799/1802 Der Schriftsteller Jean Paul weilt in Hildburghausen und widmet seinen umfangreichsten Roman "Titan" der Hildburghäuser Herzogin Charlotte und ihren drei Schwestern, zu denen auch Königin Luise von Preußen zählt.
- 1806/07-1814 Während der Napoleonischen Kriege leidet die Stadt unter Truppendurchzügen und Einquartierungen.
- 1807 kommt das mysteriöse "Dunkelgrafenpaar" nach Hildburghausen
- 1810 und auch noch häufiger in den darauffolgenden Jahrzehnten hält sich der Dichter Friedrich Rückert in der Stadt bei seinen Verwandten auf. Ihn verband zeitlebens eine enge Freundschaft mit dem Kupferstecher Carl Barth. Aus dieser Freundschaft mit dem Kupferstecher soll die Redensart "Mein lieber Freund und Kupferstecher" herrühren.
- 1816/17 Zwei verregnete Sommer bringen Teuerung und Hungersnot.
- 1818 Das Herzogtum Sachsen-Hildburghausen erhält als eines der ersten deutsche Länder eine Verfassung. Die "Hildburghäuser Dorfzeitung" wird gegründet.
- 1820 Anlage des neuen Friedhofes im Norden der Stadt.
- 1826 Infolge einer Neuaufteilung der Sächsich-Ernestinischen Länder geht Sachsen-Hildburghausen im Herzogtum Sachsen-Meiningen auf.
- 1828 Joseph Meyer verlegt das Bibliographische Institut von Gotha nach Hildburghausen.
- 1830 Streikähnliche Unruhen unter den Mitarbeitern des Bibliographischen Instituts.
- 1831 Meyers Zeitschrift "Der Volksfreund" wegen "... der öffentlichen Ruhe und gesetzlichen Ordnung zuwiderlaufenden Inhalts" von der Reaktion verboten.
- 1833 Entdeckung der Fährten eines urzeitlichen Tieres, des "Chirotheriums", durch Friedrich Sickler in den Heßberger Sandsteinbrüchen.
- 1840 Erster Band des "Meyers Konversationslexikon" erscheint. Die 52bändige Erstausgabe des Lexikons ist 1855 abgeschlossen.
- 1843 Gründung des Männergesangsvereines "Liedertafel", nachdem sich schon seit 1770 immer wieder musikliebende Bürger zur Aufführung von Chorwerken und sporadischen Sängertreffen zusammengefunden hatten.
- 1848 Hildburghausen ist Zentrum der revolutionären Bewegung im Herzogtum Sachsen-Meiningen. Meyer verfasst eine Reformadresse an den Meininger Herzog, in der u. a. freie Wahlen zu einem Bundesparlament, Druck-, Versammlungs- und Petitionsfreiheit, einheitliche Gesetze, Maße und Münzen gefordert werden. Viele seiner Mitarbeiter nehmen aktiv an den Geschehnissen teil.
- 1856-1858 Bau der Werrabahn
- 1862-1866 Bau der Irrenanstalt, die 1866 mit 54 Kranken belegt wird.
- 1868 Gründung des Landkreises Hildburghausen, der bis heute fortbesteht.
- 1871 errichtet Rudolf Scheller eine Fabrik für kondensierte Suppen. Schellers Suppentafeln, die Vorläufer der heutigen Brühwürfel, waren die ersten Erzeugnisse dieser Art in Deutschland.
- 1874 Wegzug des Bibliographischen Instituts, des größten Unternehmens von Hildburghausen in die Buchstadt Leipzig. Von den verbliebenen kleinen Industriebetrieben (kondensierte Suppen, Spielwaren, Porzellan u.s.w.) konnte keiner strukturbestimmend werden. Hildburghausen blieb Schul- und Verwaltungsstadt.
- 1876 Bau des neuen Gymnasiums in der Georgstraße.
- 1879 H. W. Radtke verlegte das Technikum von Sondershausen nach Hildburghausen.
- 1896 Bau eines neuen Technikums am Kanal des Schlossgartens in der Helenenstraße.
- 1904 Das städtische Museum wird erstmals in der Presse erwähnt.
- 24.6.1917 Abschiedsfeier für die Glocken der Stadt, die zum Einschmelzen für die Rüstungsindustrie wegtransportiert wurden.
- 1914-1918 Im Ersten Weltkrieg fallen 231 Söhne der Stadt.
- 1920 Hildburghausen gehört von jetzt an zum Land Thüringen.
- 1924 Große Feier anlässlich des 600jährigen Stadtrechts mit Festumzug und Theateraufführung, die bis heute in Erinnerung der Bürger blieb.
- 1932 Der Weimarer Innenminister Frick (NSDAP) versucht vergeblich, durch eine formelle Einstellung Adolf Hitlers als Gendarm in Hildburghausen, diesem die deutsche Staatsbürgerschaft zu verschaffen.
- 1933-1945 Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Zerschlagung der Arbeiterbewegung. NS-Terror gegen Andersdenkende und Juden, "Arisierung" jüdischer Geschäfte und Betriebe.
- 1939-1945 Im Zweiten Weltkrieg fallen etwa 200 Söhne der Stadt (genaue Angaben sind bisher nicht möglich). Die noch verbliebene jüdische Bevölkerung wird ausgelöscht. Ein Luftangriff auf den Ostteil der Stadt am 23. Februar 1945 fordert 103 Menschenleben. Beim Einrücken der amerikanischen Truppen am 7.4.1945 wird die Schlosskaserne in Brand geschossen und völlig zerstört. Am 4. Juli 1945 wird Hildburghausen von der amerikanischen an die russische Besatzung übergeben.
- 1948 Am 1. Juni wird die "Paul-Kätsch-KG" in Volkseigentum überführt und begründet als VEB Tewa-Schrauben- und Holzbearbeitungsfabrik die sozialistische Industrie in Hildburghausen. Der im Volksmund "Schraube" genannte Betrieb bestimmt für die kommenden vier Jahrzehnte die wirtschaftliche Struktur der Stadt. Zeitweise sind dort über 1.700 Werktätige beschäftigt.
- 1952 wird in der am 7.10.1949 gegründeten DDR eine Gebietsreform durchgeführt. In dem neu gebildeten Bezirk Suhl ist Hildburghausen eine von acht Kreisstädten.
- 1961-1972 Nach dem 13. August 1961 beginnt das Grenzgebiet unmittelbar hinter den Stadtgrenzen. Bereits an der Karolinenburg in der Eisfelder Straße ist ein Schlagbaum. Wer z. B. in das Nachbardorf Heßberg will, braucht einen Passierschein. 1972 wird das Sperrgebiet reduziert, der stadtnächste Schlagbaum ist vor Sophiental.
- 1969 Anschluss der Gemeinden Häselrieth und Wallrabs an die Stadt Hildburghausen
- 1974 auch Birkenfeld an Hildburghausen angeschlossen.
- 1974 650-Jahrfeier der Übertragung des Stadtrechts an die Stadt Hildburghausen. "Beginn der umfangreichen innerstädtischen Rekonstruktion."
- 1989/90 Im Herbst 1989 beginnen sich wie überall in der DDR auch in Hildburghausen tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen abzuzeichnen. Sie nehmen ihren Ausgang in den Friedensgebeten in der Neustädter Kirche und setzen sich wenig später in den Montagsdemonstrationen und -kundgebungen auf dem Marktplatz fort. Ab 1990 finden sich politische Gruppierungen am "Runden Tisch" zusammen, um Lösungswege für anstehende politische und ökonomische Probleme zu suchen. Der "Runde Tisch" löst sich erst kurz vor den Kommunalwahlen am 6.5.1990 selbst auf.
- 09.11.1989 Die Öffnung der deutsch-deutschen Grenze wird mit großer Freude und spontanen Volksfesten begrüßt. Der für Hildburghausen nächste Grenzübergang ist Adelhausen.
- 03.10.1990 Tag der deutschen Einheit. - Hildburghausen ist nun wieder eine Kreisstadt im Lande Thüringen, im Herzen eines geeinten Deutschlands.
- 2.-6.10.1991 Das erste Theresienfest wird gefeiert. Eine neue Hildburghäuser Volksfesttradition wird damit ins Leben gerufen.
- 08.03.1994 Eingliederung der ehemals selbstständigen Gemeinden Bürden, Ebenhards, Gerhardsgereuth, Leimrieth, Pfersdorf und Weitersroda in die Stadt Hildburghausen.

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