Jüdisches Tauchbad
"MIKWE"
(Biblisch-hebräisches Kurzwort für: "Wasser(an)sammlung")
Die hygienischen Vorschriften der Tora gebieten für die Praxis jüdischen Lebens die religiöse "Reinigung" durch vollständiges Untertauchen im Wasserbecken: nach Verstößen gegen biblische Ge- und Verbote
für Frauen nach der Menstruation oder Geburt
für Gerätschaften des koscheren Schächtens
für Haushaltsgeschirr
Die "MIKWE" ist kein heiliger Ort, trotzdem existiert sie um etwa 600 Jahre früher als Synagogen und "Totenhöfe", für sie galten und gelten zahlreiche strengere Baunormen.
Es gab private, in Vacha aber eine zentrale "MIKWE" (um 1700 erbaut, 1998 wieder entdeckt). Synagoge, "MIKWE" und Schule lagen meist eng beieinander, so auch hier in Vacha. Der Friedhof der jüdischen Gemeinde von Vacha (1323-1939) wurde 1732 ersmals erwähnt.
Im 19. Jahrhundert gab es von landesväterlicher Seite einen Erlass, die "MIKWE" aus gesundheitlichen bzw. hygienischen Gründen nicht mehr zu benutzen.