Das Gotteshaus am Kopf des Steinwegs ist die jüngere der beiden Suhler Kirchen. Der Grundstein wurde im Jahr 1731 gelegt, nachdem der Bau bereits 1720 beschlossen wurde.
Der Grund für eine zweite Kirche in der Innenstadt von Suhl lag darin, dass die damalige Pfarrkirche für die 5000 Einwohner zu klein wurde.
Am 20. September 1739 wurde das repräsentative Gotteshaus feierlich eingeweiht. Der Maurermeister Michael Schmidt, der Zimmermann Johann Sebastian Gerbig und der Bildhauer Johann Heinrich Reinhardt hatten sich ein Denkmal gesetzt.
Die protestantische Predigerkirche wurde in Saalform angelegt. Der Chorraum mit Altar befindet sich im Westteil des Gebäudes. Die Figuren an beiden Seiten des Altars symbolisieren mit Kreuz und Kelch den Glauben und mit brennendem Herzen und Palmzweig die Liebe. Im Innern der Kirche kann man insbesondere im Emporeraum zwischen Westchor und Ostturm, aber auch in der Deckengestaltung den barocken Baustil jener Zeit bewundern. Die gewaltige Uhr an der Decke soll uns an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern.
Von 1738 bis 1740 wurde die herrliche große Orgel vom Orgelbauer Eilert Köhler erschaffen. Die Restaurierung der Orgel wurde Mitte der 1980er Jahre zwar beschlossen, konnte aber wegen der immensen Kostensumme erst ab 1999 begonnen werden. Nach 8 Jahren Restaurierung wurde am 3. Juni 2007 die Eilert-Köhler-Orgel wieder eingeweiht. Seitdem haben zahlreiche Organisten des In- und Auslandes Konzerte gegeben und sind von ihrem Klang begeistert.
In den letzten Jahrzehnten waren umfangreiche Sanierungsarbeiten am Turm, am Dachstuhl sowie an der Aussenfassade erforderlich. Zum 275. Jubiläum im September 2014 leuchtete die Kreuzkirche nun wieder in den originalen Farben der Barockzeit.
