Museum für Glaskunst

Museum für Glaskunst Lauscha

Bodenfunde und Urkunden weisen auf vereinzelte Glashütten im Thüringer Wald seit dem 12. Jahrhundert hin. Die Waldglashütten gehörten oft zu großen und reichen Klosteranlagen. Im Wald fanden die Mönche und Glasmacher das notwendige Holz. Sie brauchten das Holz zum Befeuern der Glasöfen und zur Herstellung von Pottasche. Die richtigen Glassande fanden sie auch im Thüringer Wald. Im 16. Jahrhundert entwickelten sich aus den Waldglashütten Siedlungen und Dörfer.

Lauscha: 1597 erteilte der Herzog von Sachsen-Coburg an Hans Greiner und Christoph Müller die Konzession für den Bau einer Glashütte im Tal der Lauscha. Die Glasmacherfamilien gründeten bald neue Hütten und die Glasindustrie entwickelte sich zu einem stabilen Wirtschaftsfaktor.
Emailmalerei: Im 17. Jahrhundert begannen die Glasleute ihre Produkte mit lebensfrohen, symbolischen, religiösen und anderen Motiven zu bemalen. Die Farben wurden eingebrannt.

Der Thüringer Adel zeigte sich am Glasschnitt (Gravur) früh interessiert. Fortschrittliche Hüttenmeister schmolzen seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts kristallklares Glas, in dem der Schnitt besonders schön zur Geltung kommt. Kleine rotierende Metallrädchen, auf die ein in Öl angeriebenes Schmirgelpulver geleitet wird, bearbeiten die Glasoberfläche feinteilig.

Handel: Die Hütteprodukte wurden entweder direkt aus der Hütte heraus verkauft und auf Märkten gehandelt. Oder sie wurden auf Karren bis nach Sachsen, Hessen, Franken und über Würzburg bis nach Holland zur Verschiffung hausierend durch die Lande gezogen.

Die Lampenglasbläserei kam Mitte des 18. Jahrhunderts auf. Bunte Perlen wurden zunächst als Massenware in Heimindustrie mit der ganzen Familie hergestellt. Dünne Glasröhrchen wurden anfänglich von der mit Öl gespeisten "Lampe" geschmolzen und geformt. Den Handel übernahmen von nun an die Spielwarengroßhändler in Sonneberg. Ab 1867 wurden die Gläser in Lauscha vor gasbetriebenen Brennen geschmolzen, weil 1867 eine Gasanstalt gegründet wurde. Die Sauerstoffzufuhr mit Hilfe eines Blasebalgs vergrößerte die Kraft der Flamme. Die Fertigung von technischem Glas, wie Reagenzgläsern, Thermometern, Barometern, Ampullen usw. beschleunigten die Entwicklung der Naturwissenschaften enorm.
Seit 1832 stellte Ludwig Müller Uri aus Lauscha medizinische Glasaugen her. Der prächtig schillernde Christbaumschmuck machte das Lauschaer Glas ab 1860 berühmt und der aus weißem Glas hohlgeblasene Hirsch galt lange als Synonym für das künstlerisch gestaltete Glas aus Lauscha. Die Ideen des Werkbunds, des Bauhaus und des Expressionismus beeinflussten die stilistischen Ausdrucksformen in den lampengeblasenen Tieren, Figuren und Schalen bis zum 2. Weltkrieg.

Nach 1945 wandten sich die Glaskünstler zunehmend der Gefäßgestaltung zu. Formen und Dekore wurden aus den geometrischen Grundelementen abgeleitet, streng gegliedert erzielten sie eine dekorative Wirkung.
In den 70er und 80er Jahren verfeinerten sich die Stile des Künstler hin zu eleganten Fadengläser und farbigen Dekoren in fließenden Formen. Seit den 60er und 70er Jahren griffen Künstler die traditionellen Hüttentechniken wieder auf und schufen Gefäße mit Zwischenschichtdekoren von malerischer Qualität, graphischer Ausdruckskraft und zarter Einfachheit.

Besonderes

Familienkarte (2 Erwachsene + 2 Kinder): 7,00 EUR

Kontakt

Museum für Glaskunst
Anja Fölsche

Straße des Friedens 46
98724 Lauscha

036702 20724
036702 30836
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Öffnungszeiten

Dienstag bis Samstag:
12.00 - 17.00 Uhr

Sonn- und Feiertage:
11.00 - 17.00 Uhr



Preise

Normalpreis:
2,50 EUR
ermäßigt:
1,50 EUR
Gruppenpreis:
2,00 EUR (Erwachsene), Schüler: 1,00 EUR

Bilder

Ein Karussell aus Glas
Ein Blumenstrauß aus Glas
Glasmuseum Lauscha

Lage



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