Urlaub im
Herzen Deutschlands

Tourismus während der Corona-Krise



Der Tourismus lag auch während des Lockdowns in Thüringen lahm - doch wie konnten Betriebe die Krise überstehen? Bildquelle: @ analogicus / Pixabay.com

Corona hatte drastische Auswirkungen auf die Wirtschaft. Doch eine Branche hat ganz besonders gelitten - der Tourismus. Der Tourismus kann keine Waren via Take-Away und Lieferdienst zum Kunden bringen oder Aufträge via Onlineshops annehmen, denn diese Branche arbeitet mit Reisen.

Die Touristikbranche lag während des Lockdowns tatsächlich brach: Flüge fanden nicht statt, Hotels waren dicht, selbst innerdeutsche Urlaube waren nicht möglich. Für touristische Betriebe herrschte somit ein Überlebenskampf auf einer Ebene, die durch das Virus verursacht wurde. Aber wie konnten diese Betriebe überleben? Dieser Artikel gibt einige Tipps.

Kurzarbeitergeld nutzen



Agentur für Arbeit - Anlaufstelle für die Beantragung von Kurzarbeit

Die Kündigung von Mitarbeitern wäre natürlich eine Möglichkeit, doch gibt es hier neben der Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern auch das Problem, dass beim erneuten Anlaufen des Betriebs eben diese eingearbeiteten Kräfte fehlen. Trotzdem ist es gerade für die Reisebranche schwer, die Mitarbeiter zu halten. Reisebüros haben längst die Zahlungen an Fluggesellschaften und Hotels geleistet, sollten sie sie nun an die Kunden zurückzahlen, entsteht eine große finanzielle Lücke. Daher gilt:

  • Kurzarbeit anmelden – der Betrieb sollte Kurzarbeit anmelden. Hier gibt es mehrere Modelle, denn die Kurzarbeit kann bis zu 100 Prozent betragen. Bei einer 70-prozentigen Kurzarbeit können Mitarbeiter noch im gewissen Rahmen beschäftigt werden, beispielsweise, um Kundenanfragen zu beantworten.
  • Wo – das Land Thüringen hat umfangreiches Informationsmaterial zusammengestellt und ermöglicht die Anmeldung der Kurzarbeit auf kürzerem Weg.
  • Hintergrund – bei der Kurzarbeit wird ein guter Teil des Gehalts vom Staat übernommen, sodass Betriebe natürlich Kosten einsparen.

Da für die Mitarbeiter Kurzarbeit normalerweise ein geringeres Einkommen bedeutet, wurde während der Corona-Krise der Handlungsfaden gelockert. Mitarbeiter durften beispielsweise während der Kurzarbeit in der Landwirtschaft oder auch in Supermärkten aushelfen.

Kredit aufnehmen / staatliche Hilfen & Zuschüsse beantragen



Regionale Hausbanken sind für Kredite oft die erste Anlaufstelle.

Um schnell Liquidität zu erhalten, haben viele touristische Betriebe einen Eilkredit aufgenommen oder staatliche Hilfen und Zuschüsse beantragt. Hier ein Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten:

  • Hausbank – eventuell ist es sinnvoll, für einen Eilkredit die Hausbank zu involvieren, selbst wenn die Konditionen ein wenig schlechter als im Internetvergleich sind. Nun geht es schlichtweg um die Vertrauensbasis: Ein Tourismusbetrieb, der seinen Verpflichtungen der Bank gegenüber über Jahre pünktlich und zuverlässig nachkam, wird einen Notkredit wohl eher erhalten als ein völlig fremder Kunde.

Abseits der Kreditlösung können Kleinunternehmen spezielle Zuschüsse beantragen. Diese sind wohl nicht zurückzahlbar und dienen der direkten Hilfe. Die Summen betragen, je nach Betrieb, zwischen 9.000 und 15.000 Euro. Hier gilt:

  • Beantragung – die Zuschüsse werden direkt über das Land Thüringen beantragt. Die Beantragung ist recht einfach, doch ist Geduld gefragt, da die Warteschleifen lang sind.
  • Zahlung – die Zahlung soll innerhalb weniger Tage erfolgen.

Aber gibt es zusätzlich noch Möglichkeiten?

Regelungen finden



In Hotels & Reisebüros sind Gutscheine eine beliebte Möglichkeit, die Reise zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

Ein Großteil der Reisebüros hatte ein riesiges Problem: Kunden konnten ihr Geld zurückfordern. Das war ihr gutes Recht, doch half dies dem Reisebüro nicht weiter. Viele Unternehmen haben daher versucht, eine anderweitige Einigung mit Kunden zu finden:

  • Gutschein – die bereits bezahlte Reise wurde in einen Gutschein umgewandelt. Hier sollten Reisebüros eine möglichst lange Gültigkeit nutzen, sodass der Kunde auch im kommenden Jahr die Chance hat, auf den Gutschein zurückzugreifen. Sicherlich musste ein Reisebüro auch bei der Gutscheinnutzung das Geld aus der eigenen Tasche zahlen, trotzdem war es nicht gezwungen, bereits an Hotels gezahlte Gelder zu erstatten.
  • Angebote – die Wahrscheinlichkeit war groß, dass sich der Tourismus im regionalen Bereich schneller erholt. Gerade Reisebüros und andere Institutionen, die mit dem Tourismus zusammenhängen, haben die Gelegenheit genutzt und gemeinsame Angebote erstellt und sich somit auch gegenseitig gestärkt. So haben Reiseanbieter z.B. Wanderungen mit Übernachtungen im Wellnesshotel, einem Abendessen im örtlich bekannten Restaurant und auch Kosmetik- oder gar Friseurbesuche kombiniert. Ideen gab es viele...

Viele Hotel- und Pensionsbesitzer haben hingegen die Zeit genutzt und ihre Räumlichkeiten renoviert. Somit konnten sie ihren Gästen nach dem Lockdown etwas Neues bieten und gleichzeitig den Kundenkreis erweitern.

Fazit – aufgeben war nie Option



So hart, wie Corona die Touristikbranche getroffen hat, wurde doch eines sehr deutlich: Geht es den Menschen schlecht, so sind sie eher gewillt, in den Urlaub zu fahren, um die Sorgen daheim für ein paar Tage zu vergessen. Dabei muss es nicht immer eine Fernreise sein, denn Urlaub in Deutschland ist mindestens genauso schön!

Tipp: Aktuelle Zahlen und Grafiken zum Coronavirus in Thüringen finden Sie auf der Webseite vom mdr.

Tipp: Lesen Sie auch unsere Artikel "Die Auswirkungen der Corona-Krise auf Thüringen" & Urlaub in Thüringen nach Corona

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