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Thüringen: Datensicherung so wichtig wie nie



Schüler beim Homeschooling

In Zeiten der Digitalisierung wird die Sicherheit im Internet immer wichtiger. Einerseits gilt es, Websites vor Angriffen durch Hacker zu schützen. Andererseits müssen die Seiten auch bei einer hohen Anzahl an Nutzern stabil laufen. Da sich aktuell zahlreiche Schüler und Arbeitnehmer im Homeschooling oder Homeoffice befinden, sind diese Ansprüche spürbar gestiegen. Dennoch scheinen viele Server und Websites noch nicht auf dem neusten Stand der Technik zu sein. Wie schwierig ein solcher Angriff sein kann, haben die Schüler in Thüringen aus erster Hand erlebt.

Dadurch rückt auch das Thema Datenrettung in den Vordergrund, denn ohne Zugriff auf die digitalen Daten gestaltet sich das Lernen oder Arbeiten als nahezu unmöglich.

Cyberangriff: Datensicherheit und Datenrettung sind wichtiger denn je



Bei Hackerangriffen helfen meist nur Datensicherungen

Seit den Anfängen des Internets sind Hackerangriffe an der Tagesordnung. Zu Beginn handelte es sich dabei um Spielereien, durch die beispielsweise eine Website verunstaltet wurde. Heute dient ein solcher Angriff hingegen nicht mehr dazu, den Betreiber zu verärgern, sondern hat für viele Menschen weitreichende Folgen.

So war am Montag die Thüringer Schulcloud für zwei Stunden nicht erreichbar. Auch wenn zwei Stunden nach wenig klingt: Für die Schüler, die auf solche Plattformen angewiesen sind, stellt die fehlende Zeit ein wahres Problem dar. Auch die Unternehmen, die auf den Exchange-Server von Microsoft setzen, hatten erst kürzlich mit den auftretenden Problemen zu kämpfen. Für die Betroffenen bedeutet das, dass die verloren gegangene Zeit aufgeholt werden muss.

Während das Problem mit der Erreichbarkeit des Schulportals auf eine DDoS-Attacke zurückzuführen war, wurde als Serverstandort Singapur genannt. Bei dieser Form der Attacke wird das System durch automatisch erzeugte Anfragen belastet. Diese Anfragen werden in sehr kurzer Zeit automatisiert abgesendet. Belastet durch die hohe Anfrage, war das System letztlich nicht mehr nutzbar. Im Vergleich erfolgen rund 200.000 Nutzeranfragen an einem regulären Schultag während der offiziellen Schulzeiten. An besagtem Tag hingegen kamen Anfragen in Millionenhöhe hinzu. Die Lösung bestand schließlich darin, die IP-Adressenbereiche, von denen die Attacke gesendet wurde, zu blockieren.

Ein gezielter Angriff auf Thüringen



Nach Erkenntnis des zuständigen Thüringer Instituts richtete sich der Cyberangriff ausschließlich an Thüringen. Deshalb kann ein bewusster Angriff nicht ausgeschlossen werden. Stattdessen mag er mit der Wiederaufnahme des Distanzunterrichts nach den Ferien einhergehen, der in vielen Fällen zu gesteigertem Unmut beitrug. Aus diesem Grund hat das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien Anzeige erstattet. Der Zeitpunkt des Angriffs ist laut Bildungsminister Helmut Holter symbolträchtig und hat Frust und Wut unter den Betroffenen ausgelöst.

Ein Cyberangriff ist kein Kavaliersdelikt



Ein solch gezielter Angriff ist kein Kavaliersdelikt. Für die Menschen, die aufgrund der pandemischen Notsituation auf die digitalen Medien angewiesen sind, ist dadurch ein Missstand entstanden. Dieser hat nicht nur die zur Verfügung stehende Zeit getroffen, sondern ebenfalls die Bildungschancen und die Gefühle von Schülern wie anderer Betroffener.

Vorkehrungen treffen



Anstatt die Schuld beim Ministerium von Thüringen zu suchen, sollten die eigenen Systeme einer genaueren Betrachtung unterzogen werden. Schließlich können sich künftige Attacken genauso gut gegen andere Institutionen richten. Um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, ist die Investition in Datensicherheit und Datenrettung besonders wichtig. Zusätzliche Sicherheitsvorrichtungen stellen sicher, dass mögliche Angriffe erschwert werden. Die Datenrettung hingegen ist dann vonnöten, wenn es darum geht, verloren gegangene Daten wiederherzustellen. So kann sichergestellt werden, dass die digitalen Angebote für das häusliche Lernen für die Schüler verfügbar bleiben.

Hintergrund zum Thüringer Schulportal



Das zuständige Ministerium von Thüringen zeigt ein starkes Engagement, wenn es darum geht, einen durchgängigen Betrieb der Cloud-Lösung sicherzustellen. Die zentrale Internetpräsenz des Thüringer Schulwesens stellt das zugehörige Schulportal dar. Über die sogenannte Schulcloud können sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler auf die unterrichtsrelevanten Daten zugreifen. Gehostet wird es wiederum in Potsdam auf den Servern des Hasso-Plattner-Instituts. Von der Attacke waren diese nach bisherigem Kenntnisstand nicht betroffen.

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