Rathaus Gotha

Rathaus Gotha

Das Rathaus bildet den Mittelpunkt des Gothaer Hauptmarktes und teilt ihn in den oberen sowie den unteren Hauptmarkt. Eine wichtige mittelalterliche Handelsstraße führte, aus dem Brühl kommend, direkt daran vorbei und setzte sich in der Marktstraße/ Erfurter Straße fort.

Für den reich gegliederten Renaissancebau wurde 1567 der Grundstein gelegt. Anstelle des alten städtischen Kaufhauses, das aus Holz bestand (1553 abgerissen), errichteten die Baumeister Caspar Mans, Christoph Götze und Nicolaus Rausche ein neues massives Kaufhaus. Sowohl von dem Vorgängerbau als auch von der 1567 zerstörten Burg Grimmenstein sind Teile in den Neubau eingeflossen.

Das Portal an der Nordseite gehört zu den schönsten deutschen Renaissanceportalen überhaupt. Portal und beide Zwickelreliefs sind frühere Arbeiten und erst 1574 dem Gebäude zugefügt worden. Zahlreiche Schmuckelemente und Inschriften geben dem Bau ein besonderes Gepräge. Unter diesen ist besonders eine Kopfskulptur mit beweglichem Unterkiefer erwähnenswert, die der Volksglaube für den des 1567 hingerichteten Ritters Wilhelm von Grumbach hält. Ab dem Jahr 1641 hatte Herzog Ernst I (der Fromme, 1601-1675), seit 1640 Landesherr des neu gebildeten Herzogtums Sachsen-Gotha, bis 1646 seinen Wohnraum im Rathaus.

Der Herzog veranlasste zahlreiche Umbauten, um das Gebäude für Wohnzwecke nutzen zu können. Während dieser Zeit nannte man das Gebäude "Fürstliches Residenz-Haus" und gab ihm nach dem Auszug der herzoglichen Familie den Namen "Kauff-Haus" wieder.

Seit wann das Gebäude überwiegend als Rathaus genutzt wurde, ist heute kaum noch festzustellen. Möglich wäre es seit 1632, als beim großen Stadtbrand das alte Rathaus (heute Innungshalle) schwere Beschädigungen erlitt. Beim Stadtbrand von 1665 brannte auch das Kaufhaus ab und wurde im darauf folgenden Jahr neu aufgebaut. Wohl spätestens seit dieser Zeit diente es als Rathaus. In der ehemaligen großen Ratsstube befindet sich bis heute ein steinernes Relief des Kurfürsten Johann Friedrich I. Schon sehr frühzeitig legte man ein Stadtarchiv an, das sich im Gewölbekeller unter der kleinen Ratsstube befand.

Neben den bereits genannten Einrichtungen enthielt das Rathaus die Kämmerei, die Steuereinnahmestelle mit den Büros der Steuereinnehmer und die Ratswaage. Bis zum 18. Jahrhundert war das Rathaus zu Gotha als Zentrum der städtischen Verwaltung voll funktionsfähig. Das Rathaus zeigte sich seit dem 18. Jahrhundert unverputzt und trug statt des oktogonalen einen quadratischen Aufsatz.

Das 19. Jahrhundert stellte Stadtrat und Bürgermeister besonders durch die Kriege 1866 und 1870/71 vor große Probleme. Oberbürgermeister Carl Hünersdorf veranlasste die Neupflasterung des Hauptmarktes und wichtiger Straßen sowie den Bau der Wasserkunst am oberen Hauptmarkt. Das Rathaus enthielt unterdessen immer noch in der Erdgeschosszone Kaufläden und die Ratswaage. Zur Gestaltung eines größeren Sitzungssaales entnahm man im 2. Obergeschoss die 1852 eingebauten Trennwände, der neue Eingangsbereich an der Nordseite wurde als großzügige Treppenanlage gestaltet. Es erfolgte eine fast vollständige Neugliederung der Fassaden, die neue Schmuckelemente erhielten, wobei man um die Würdigung des historisch Gewachsenen bemüht war. Den Nordgiebel zierte nun die steinerne Skulptur des St. Gothardus.

Kontakt

Rathaus Gotha

Hauptmarkt 1
99867 Gotha

03621 2220
03621 222230
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Lage



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