Thüringen ist eines der grünsten Bundesländer Deutschlands, weshalb es auch als „grünes Herz“ des Landes bezeichnet wird. Doch neben zahlreichen und weitläufigen Wäldern und Grünanlagen finden sich in Deutschlands Mitte auch historische Bauwerke, geschichtsträchtige Städte, gemütliche Dörfer und vielfältige weitere Attraktionen. Auch deshalb wird Thüringen als Urlaubsziel immer beliebter. Sie möchten den Freistaat ebenfalls erkunden und planen einen Roadtrip durch das grüne Herz Deutschlands? Dann finden Sie hier alles, was Sie zu Vorbereitung, Streckenverlauf und Sehenswürdigkeiten wissen sollten.

Man kann Thüringen auf verschiedenen Wegen bereisen und durchqueren. Je nachdem, wie viel Zeit man hat oder welche Schwerpunkte man setzt, bieten sich unterschiedliche Strecken für einen Roadtrip an. Um einen guten Gesamteindruck zu bekommen, empfiehlt sich eine Durchquerung des Bundeslandes von West nach Ost (oder andersherum) mit Abstechern nach Norden und Süden. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Tour vor, die im historischen Eisenach beginnt, sich bis nach Jena und Rudolstadt im Osten des Landes erstreckt und durch den Süden des Freistaates und den Thüringer Wald wieder zum Startpunkt zurückführt. Natürlich ist auch der Norden Thüringens stets eine Reise wert. Dort erkundet man zum Beispiel Mühlhausen, eine Stadt mit mittelalterlichem Stadtkern und sehr gut erhaltener Stadtmauer, oder begibt sich auf den Spuren Barbarossas auf eine Tour durch den Kyffhäuser mit seinen kurvenreichen Strecken. Auch der Harz, die höchste norddeutsche Erhebung, beginnt bereits im nördlichen Thüringen.
Die folgende Route umfasst 410 Kilometer, für die man am Stück etwa achteinhalb Stunden benötigen würde. Mit festen Zwischenstopps in den vielen Hotels oder Pensionen entlang der Strecke sollte eine Woche ausreichen, um Thüringens Höhepunkte entspannt zu erleben.

Bevor Sie Ihren Roadtrip durch Thüringen starten, sollten Sie für sich festlegen, wie viele Kilometer pro Tag Sie maximal zurücklegen und wie viel Zeit Sie sich für das Besuchen und Entdecken der Städte, Sehenswürdigkeiten und der Natur des Freistaates nehmen möchten. Entsprechend sollten dann Hotels oder Pensionen gebucht werden, in denen übernachtet und gegebenenfalls gefrühstückt wird. Für die Fahrt können einige Snacks und Getränke im Wagen verstaut werden. Wer plant, Wanderungen einzubauen, sollte außerdem entsprechendes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung einpacken. Des Weiteren ist es ratsam, sein Reisegepäck der jeweiligen Witterung anzupassen. Ein kurzer Blick auf die Wettervorhersage kann in diesem Zusammenhang nicht schaden.

Auch Ihr Fahrzeug sollte fit für den Roadtrip sein. Checken Sie also sämtliche Flüssigkeiten, den Reifendruck, die Lichter und tanken Sie noch einmal voll, sodass Sie nicht gleich zu Beginn Ihrer Reise Stopps einlegen müssen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sein Auto auch in einer Werkstatt durchchecken oder eine Inspektion durchführen lassen. Vor allem speziellere Wartungsarbeiten, zum Beispiel an Bremsen, Lenkung oder Fahrwerk, sollten zudem unbedingt Profis überlassen werden. Insofern Sie also Probleme bemerken, suchen Sie am besten vorab eine Werkstatt auf. Auch eine kurze Kontrolle, ob Warnwesten, Warndreieck und Verbandskasten im Auto vorhanden und aktuell sind, sei an dieser Stelle wärmstens empfohlen. Wer seine Reise im Winter antritt, sollte auch Schneeketten einpacken und auf guten Winterreifen unterwegs sein. Gerade in den Höhenlagen des Thüringer Waldes kann der Schnee besonders hoch liegen.

Eisenach ist sehr unkompliziert über seine Anbindung an die A4 zu erreichen. Dort angekommen, erwartet Reisende eine gemütliche Innenstadt mit verschiedenen historischen Bauwerken, wie dem Nikolaitor oder dem Stadtschloss am Markt. Die bekannteste Sehenswürdigkeit Eisenachs ist jedoch die Wartburg, die im Süden der Stadt und auf einem der Berge darüber thront. 1067 erbaut, beherbergte sie im Laufe der Jahrhunderte historische Persönlichkeiten wie Martin Luther, der hier das Neue Testament ins Deutsche übersetzte, Johann Wolfgang von Goethe, Fritz Erbe oder die Heilige Elisabeth von Thüringen. Umliegende Wanderwege, etwa durch die mystische Drachenschlucht oder zur Sängerwiese, laden zu einem Spaziergang ein.

Über Seebach, Tabarz, Friedrichroda und Schwabhausen gelangt man nach Drei Gleichen. Wer möchte, kann auf dieser Strecke einen Abstecher zum Inselsberg machen. Als vierthöchster Berg Thüringens bietet er nicht nur tolle Aussichten über den Thüringer Wald, sondern auch Wander- und Sportmöglichkeiten. Außerdem verspricht die Sommerrodelbahn im Funpark Spaß für die ganze Familie.
Der Ort Drei Gleichen verdankt seinen Namen den drei umstehenden Burgen: der Burg Gleichen, der Mühlburg und der Wachsenburg. Der Sage nach soll in einer Nacht im Mai 1231 ein Blitz in alle drei Burgen eingeschlagen sein, woraufhin alle drei gleichzeitig brannten. Während die Wachsenburg gut erhalten ist, sind die beiden anderen Gleichen nur noch Ruinen. Ein idyllischer Wanderweg verbindet alle drei Burgen und die Berge, auf denen sie erbaut wurden.

Der nächste Stopp, die Landeshauptstadt Erfurt, bietet unzählige Sehenswürdigkeiten. Neben einem Besuch des imposanten Doms, der verschiedenen kleinen Märkte, wie des Fisch- oder Wenigemarktes und des Angers ist ein Zwischenstopp auf der Krämerbrücke sehr empfehlenswert. Letztere ist die längste, von Häusern gesäumte Brücke Europas und bietet dabei einen wunderbar pittoresken Anblick.

Bewunderer von Goethe und Schiller kommen in Weimar voll und ganz auf ihre Kosten. Neben dem Ilmpark, in dem es sich wunderbar flanieren lässt und in dem man auch Goethes Gartenhaus bewundern kann, warten ein Goethe-Schiller-Archiv und die Wohnhäuser der beiden Dichter auf einen Besuch.

Weiter geht es nach Rudolstadt. Auf dem Weg dorthin kann man einen Stopp in Jena einplanen. Wer einen Abstecher ins Weltall in seinen Roadtrip integrieren möchte, sollte sich das dortige Planetarium nicht entgehen lassen. In Rudolstadt angekommen, kann man gut einen Besuch der Schlösser Ludwigsburg und Heidecksburg einplanen. Hier findet sich außerdem das älteste Freilichtmuseum des Landes.

Durch den Süden Thüringens, vorbei an Neuhaus am Rennweg und durch Oberhof, führen kleine, idyllische Straßen durch den Thüringer Wald. Wer möchte, kann sich die Skischanze in Oberhof anschauen oder selbst eine kleine Runde auf Skiern drehen. Im Sommer bieten sich unzählige Wanderwege entlang der Strecke an.

Geheimtipp: Hinter der Ortschaft Floh-Seligenthal befindet sich der Bergsee Ebertswiese. Umgeben von bis zu 30 Meter hohen Klippen ist er die perfekte Abkühlung nach einer längeren Autofahrt im Sommer.

Im angrenzenden Trusetal kann man einen fast 60 Meter hohen Wasserfall sowie einen Zwergenpark bewundern. Von Trusetal aus gelangt man schnell zurück nach Eisenach. Wer noch einen kurzen Stopp einlegen möchte, dem sei der Polarstern in Bad Liebenstein ans Herz gelegt, eine für ihr sehr gutes Speiseeis bekannte Eisdiele auf dem hiesigen Marktplatz. Und wer sich noch einmal einen Gesamtüberblick über den Freistaat Thüringen verschaffen möchte, sollte das Mini-a-Thür in Ruhla nicht umfahren: Hier wurden sämtliche Sehenswürdigkeiten des grünen Bundeslandes im Maßstab 1:25 nachempfunden.