Bad Köstritz ist eine kleine aufstrebende Stadt am nördlichen Ausgang des Thüringer Vogtlandes. Bekannt wurde die Stadt durch die drei „B“ - Bier, Bad und Blumen. Die Stadt wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1364 benannt, der Ort selbst ist aber weit älter. Über ihm erhebt sich die Kirche „St. Leonhard“ mit dem eigenwilligen Turm, der die Handschrift K. F. Schinkels trägt. Über viele Jahrhunderte herrschten Vogtländische Junker in der Region, bevor die Rittergüter ab 1678 in den Besitz der Schleizer Reußen jüngerer Linie gelangten. Das Köstritzer Schloss wurde nach seiner Fertigstellung 1704 zu einer kleinen, landesweit bekannten Residenz. Berühmte Persönlichkeiten der Stadt sind der Komponist Heinrich Schütz und der Dichter Julius Sturm.
Die Lage an der Elsterfurt der alten Heeresstraße Gera-Eisenberg-Jena trug wesentlich zu seiner Entwicklung bei. Ende des 17. Jh. wird Köstritz ein eigenes Paragium der reußischen Herrschaft Schleiz jüngere Linie.
Am 8. Oktober 1585 erblickte der bekannteste Sohn der Stadt - Heinrich Schütz - in der väterlichen “Oberen Schenke”, dem späteren Gasthof “Zum Goldenen Kranich”, das Licht der Welt.
Heinrich Schütz gilt als der Begründer der protestantischen Vokalmusik in Deutschland und war damit der bedeutendste Komponist vor Johann-Sebastian Bach. Zu Ehren des großen Tonschöpfers wurde in seinem Geburtshaus die “Forschungs- und Gedenkstätte Heinrich-Schütz-Haus” eingerichtet. An seinem 400. Geburtstag wurde 1985 ein modern gestaltetes Heinrich-Schütz-Denkmal im Zentrum der Stadt eingeweiht.
Im Jahr 1543 wird die Verleihung der Brau- und Vertriebsrechtes an den Junker Burkhard von Wolframsdorf urkundlich belegt. Es wurde jedoch schon lange vorher in Köstritz Bier gebraut, wie alte Kirchenrechnungen das belegen.
Die Reußisch-Fürstliche Brauerei begründete Ende des 19. Jahrhunderts den guten Ruf des Köstritzer Schwarzbieres, das inzwischen für jeden Bierkenner ein Begriff ist. Heute zählt das „Schwarze mit der blonden Seele“ zu den bedeutendsten Schwarzbieren in Deutschland.
Seit über 175 Jahren ist Köstritz ein Ort der Blumen, der Gärtnereien und des Obstanbaus. Als ein Begründer dieser Tradition gilt Christian Deegen, ein Gärtner aus Kahla, der 1824 nach Köstritz kam. Sein Interesse galt der aus Mexiko eingeführten Dahlie. Durch seine Zuchterfolge konnte er diese Blume, mit der die Stadt noch heute eng verbunden ist, rasch verbreiten.
Seit der Bundesgartenschau 2007 hat die Stadt ein repräsentatives Dahlien-Zentrum mit dem Deutschen Dahlien-Archiv, einer ständigen Ausstellung und dem musealen Schau- und Lehrgarten mit seltenen Sorten und Natur-Dahlienarten.
Seit über 25 Jahren feiert man jährlich mit Tausenden Gästen das Dahlienfest mit der Wahl einer „Dahlienkönigin“, die für jeweils ein Jahr die Stadt Bad Köstritz öffentlich präsentieren darf.