Burgruine Hallenburg
Die Burgruine
Vom Ebertsgrunde führt die Straße eine Höhe hinan über das Dörfchen
Rotterode nach den langgebauten, häuserreichen
Steinbach-Hallenberg. Dicht über dem Orte ragen die malerischen Trümmer der Ruine Hallenburg von schroffen Felsen empor, einst eine hennebergische Grafenburg und nachmals lange Zeit Amtssitz.
Die soll, der Sage nach, derselbige Baumeister ausgeführt haben, der Schloss Henneberg erbaute; doch zeigen die Trümmer beider Burgen nicht die geringste bauliche Ähnlichkeit. Die Hallenburg war mehr ein von Mauern umgrenzter Turmbau; Henneberg aber war eine stattliche Hofburg, von nicht geringerem Umfange und noch breiterem Flächenraume als die
Wartburg.
Der Felssturz an der Hallenburg
Am 20. August 1919, kurz nach 5 Uhr morgens, stürzte die überstehende Felsenkanzel an der Ruine Hallenburg – bis dahin schönster Aussichtspunkt für Steinbach-Hallenberg – mit Donnergetöse zu Tal. Sicher ist es den kräftigen Buchen und Lärchen am Hang zu danken, dass der Riese nur bis in die Gärten hinter den Häusern gelangte.
Sie hatten seine mörderische Wucht gebremst und die Talfahrt verkürzt. In der dabei zerschmetterten Werkstatt war der Arbeitsbeginn erst eine Stunde später.
So kam glücklicherweise kein Mensch zu Schaden.
Geschichtliche Infos
- um 1212 - die Herren von Hallenberg lassen vermutlich auf älteren Bauresten die "Hallenburg" errichten
- 1228 - erste Erwähnung eines Reginhald von Hallenberg
- um 1230 - Übernahme durch das Hennebergische Herrscherhaus
- 1268 - urkundlich erstmals als "castrum Haldenberc" dokumentiert
- 1274 - Wohnsitz und Residenz der Grafen "Henneberg-Hartenberg"
- 1391 - die Hallenburg fällt an die Römhilder Linie der Henneberger
- 1518 - neue Residenz wurde das Schloss in Schwarza; die Hallenburg ist jetzt nur noch Sitz des herrschaftlichen Amtmannes
- 1549 - gewaltsame Einnahme durch den Grafen Wilhelm IV von Henneberg-Schleusingen; danach sind umfangreiche Bauarbeiten notwendig
- 1583 - das Geschlecht der Henneberger erlischt; die Hallenburg fällt an das sächsische Herrscherhaus und dient als Amtssitz
- 1584 - ein Inventarverzeichnis wird angelegt; dieses ermöglicht die modellhafte Rekonstruktion der Gesamtanlage
- 1588 - Verlegung des Amtssitzes nach Kühndorf; die Hallenburg ist unbewohnt
- 1608 - Befehl des Kurfürsten August v. Sachsen das "Haus Hallenberg" abzubrechen; danach war das "alte Schloß" eine Ruine
- 1919 - am 20. August stürzt die Felskanzel ins Tal und zerstört dort eine Werkstatt
- 1945 - Einordnung der Ruine als geschütztes Denkmal des Kreise
- 1984 - Wiederherstellung der Turmspitze des Bergfrieds nach historischem Vorbild