Haus zum Alten Schwan

In der Gotthardstraße 27, unweit der Krämerbrücke, findet man den Gasthof „Zum alten Schwan“, dessen Gebäude bis in das 15. Jahrhundert zurückgeht. In den Jahren 1769 bis 72 wohnte hier der Dichter Christoph Martin Wieland, als er Professor an der Universität war. Von der kleinen Grünanlage am Wasser blickt man auf die seichte Flussdurchfahrt, die der Stadt den Namen gegeben hat: die Furt durch die Erphe, wie die Gera in frühmittelalterlicher Zeit genannt wurde. Unweit dieser „Erphesfurt“ hatte der Missionsbischof Bonifatius 742 ein Bistum gegründet und dies in einem Brief mit der Bitte um Bestätigung dem Papst mitgeteilt. Damit taucht der Name „Erfurt“ erstmals aus dem Dunkel der Geschichte auf und gleichzeitig die Nachricht, dass hier eine befestigte Burg heidnischer Bauern zu finden war. Seit alters her kreuzten sich im Schutze dieser Siedlung wichtige Handels- und Heerstraßen: die in West-Ost-Richtung verlaufende Via regia (von Paris nach Nowgorod) und die Nürnberger Geleitstraße, die in Nord-Süd-Richtung Norddeutschland mit Italien verband. Die Bundesstraßen 4 und 7 folgen zum Teil diesen uralten Wegen.