In den vergangenen 20 Jahren, sind sogenannte Outlet-Center und auch Factory-Outlets nicht nur in Thüringen, sondern in ganz Deutschland immer beliebter geworden. Outlet bedeutet übersetzt so viel wie „Auslauf“. Solche Center unterscheiden sich in der Regel in vielerlei Hinsicht vom normalen Einzelhandel.

Vor allem im Bereich Mode werden Markenprodukte zu günstigeren Preisen, als im normalen Laden angeboten. Bei der Ware handelt es sich meistens um Produkte, die nicht mehr zur aktuellen Saison gehören oder, die als B-Ware, Rückläufer oder Überproduktionen aussortiert wurden. Eines der bekanntesten Outlet-Center Deutschlands findet man im Baden Württembergischen Metzingen. Auf einer Fläche von mehreren tausend Quadratmetern findet man über 100 Hersteller von Premium und Luxusmarken, wie etwa Versace oder Armani, aber auch Mode, die man einfach in seiner Freizeit oder auf der Straße tragen kann, beispielsweise beim Superdry-Sale für Herren. Die Marken bieten ihre Mode direkt und ohne Zwischenhändler an, was natürlich einen Einfluss auf den Endpreis hat.

Dabei ist der Verkauf von Waren im Rahmen von Outlet-Centern oder Factory-Outlets nicht allein auf Mode beschränkt. Schaut man sich beispielsweise in Thüringen um, so findet man neben vielerlei Porzellan-Werkverkäufen auf sogenannte Lebensmittel-Outlets und das überall in Deutschland.

Schaut man ins Saarland findet man hier das Werk von Wagner Pizza. Hier hat man die Möglichkeit Bruchpizza, also Pizzen zu kaufen, die zwar beschädigt sind, sich aber geschmacklich nicht von der Ware aus dem Supermarkt unterscheiden.

In Thüringen findet man beispielsweise die EWU Thüringer Fleischverarbeitung, bei der man günstig an die Thüringer Bratwurst kommt. Den dazu passenden Born Senf bekommt man in Erfurt am Wenigemarkt sowie in fast allen Thüringer Supermärkten. Der wahre Outlet-Verkaufsschlager in Thüringen ist jedoch das berühmte Porzellan. Für weitere Infos empfehlen wir unsere Rubrik "Thüringer Produkte".

Beim sogenannten weißen Gold kann Thüringen auf eine rund 250-jährige Tradition zurückblicken. Damals galt das Material ausschließlich als Luxusgut, das nur von adeligen, wohlhabenden Kaufleuten und anderen Reichen und Schönen genutzt wurde. Heutzutage kann sich eigentlich fast jeder, Geschirr, Dekoartikel und Anderes aus dem Material leisten.

Die Spuren der Porzellankunst Thüringens kann man anhand der sogenannten Porzellanstraße verfolgen. Sie wurde vom Förderverein Thüringer Porzellanstraße e.V. gegründet, und ist etwa 340 Kilometer lang. Eröffnet wurde die Strecke im Jahr 1999. Die Route führt die interessierten Besucher durch Teile Ost- und Südthüringens, wobei man die Geschichte des weißen Golds in Thüringen erleben kann. Dazu findet man unterwegs mehrere Manufakturen, Betriebe und auch Museen, die besichtigt werden können.

Entlang der Porzellanstraße in Thüringen kann man gleich mehrere Porzellanmanufakturen finden, die einen Werksverkauf anbieten.

• Wagner und Apel: Über 140 Jahre ist die Manufaktur in Lippelsdorf alt und ist ein echtes Familienunternehmen, in dem heute noch die Ururenkel des Mitbegründers Bernhard Wagner arbeiten. Hier wird noch immer auf echte Handarbeit gesetzt. Hier bekommt man Porzellanfiguren sowie Geschirr und Haushaltsprodukte.

• Eschenbach: Es ist eine der berühmtesten Manufakturen im Thüringischen Triptis. Eschenbach kann auf eine Geschichte zurückblicken, die ihren Startpunkt schon vor 250 Jahren fand. Zunächst noch in Handarbeit, im Jahr 1891 wurde dann der Grundstein für die berühmte Fabrik gelegt. Der Fokus bei dieser Manufaktur liegt vor allem auf Haushaltswaren, wie etwa Geschirr.

• Reichenbach: Erstmals wurde der Ort Reichenbach im Jahr 1830 mit Porzellan in Verbindung gebracht. Damals ging es vor allem um die künstlerische Bemalung der Produkte. Im Jahr 1900 schlossen sich dann neun Ortsansässige Porzellanmaler zusammen und gründeten eine Porzellanfabrik. Mittlerweile haben sie sich auf Haushalts-, Hotel- und Zierporzellan spezialisiert. Mehr Infos gibt`s hier!

• Kahla: Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Traditionsunternehmen. Kahla gehört zudem zu den erfolgreichsten Porzellanmarken in ganz Deutschland. Im Jahr 1844 wurde das Unternehmen gegründet und bietet heute Produkte für Hotellerie, Haushalt und Gastronomie.

• Die Älteste Volkssteder Porzellanmanufaktur: Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei sogar um die älteste Porzellanmanufaktur Thüringens. 1762 wurde der Grundstein in Volksstedt gelegt. Sie zählt heute noch zu den renommiertesten Porzellanunternehmen der Welt. Doch hier kann man hier nicht nur ab Werk die begehrten Produkte erwerben, sondern auch noch ein Blick über die Schulter der Künstler werfen.
  
  
  

Bilder: Henry Czauderna (Thüringen.info), Könitz Porzellan, Porzellanmanufaktur Reichenbach