Die Manebacher Heimatstube

Die Manebacher Heimatstube

Das Neuerbaute "Haus des Gastes" am Kalten Markt beherbergt eine kleine Heimatstube, die von der Geschichte des Ortes und seiner Bewohner erzählt.

Mit viel Liebe und Sorgfalt wurden die vorhandenen und teils durch Leihgaben und Sachspenden ergänzten Exponate zu einer ständigen Rahmenausstellung aufgebaut.

Manebacher Fossilien
Manebach im Ilmtal ist die Geburtsstätte der PALÄOBOTANIK – der Lehre von den fossilen Pflanzen. Einziges bedeutendes Vorkommen Mitteleuropa, wird hier seit ca. 300 Jahren wissenschaftlich beobachtet, gesammelt und geforscht. 1695 stieß der Bergwerksunternehmer F. Heyn auf sehr gut erhaltene Pflanzen aus dem Perm, vorwiegend Farne und Schachtelhalme. 1709 erschienen erste Abbildungen von Manebacher Fossilien in "Des unterirdischen Sachsens seltsame Wunder der Natur" (G.F. Mylius), und J.J. Scheuchzer übernahm diese in seinem "Herbarium diluvianum". Erste wissenschaftliche Bearbeitung und Benennung erfuhren die Manebacher Fossilien zwischen 1804 und 1820 durch E.F. v. Schlotheim. Auch Johann Wolfgang von Goethe befasste sich intensiv mit dieser Wissenschaft und sammelte selbst mit dem Bergrat Mahr zahlreiche Fundstücke. Fossilien aus Manebach sind in vielen naturkundlichen Museen der Welt zu sehen. Die wichtigsten Fundstellen um Manebach sind als Flächennaturdenkmal ausgewiesen.

Manebacher Masken
Anfang des 19. Jahrhunderts kamen durch Fuhr- und Kaufleute Muster von Papiermaché - Masken von Sonneberg nach Manebach. Papier war dank zahlreicher Papiermühlen im Thüringer Wald reichlich vorhanden. 1832 wurde von W. Eilers und Chr. Mey die erste Maskenfabrik in Manebach gegründet. Die zweite Maskenfabrik gründeten A. Heintz und K. Kühn im Jahre 1859. Beide gaben den Einwohnern Manebachs für 150 Jahre Lohn und Brot, wenn auch die Einkünfte gering waren. Manebacher Masken und diverse Karnevalsartikel gingen in alle Welt, Manebach wurde die "Werkstatt des Prinzen Karneval" genannt. Aufgrund von Materialmangel und Absatzschwierigkeiten wurde 1960 die Produktion bei Heintz & Kühn eingestellt; 1971 folgte das betriebliche Ende für Eilers & Mey.

Besiedelungsgeschichte
Erstmals erwähnt wird der Ort anno 1351 in einer Urkunde der Herren von Witzleben über den „Verzicht auf ihr hennebergisches Lehngut zu Manebach“. Lehnsherren waren damals die Grafen von Henneberg. Der Holzreichtum der Wälder und die Nutzbarkeit der Wasserkraft hatten aber schon deutlich früher zur Besiedelung geführt. Berufe wie Harzscharrer, Pechsieder, Kienrussbrenner, Köhler, Flößer usw. haben hier ihre Spuren hinterlassen. Eine Pechsiederei aus dem 13. Jahrhundert wurde von Heimatforschern und Mitarbeitern des Weimarer Museums für Ur- und Frühgeschichte im nahen Silbertal ausgegraben. Reste von Burgfundamenten auf dem „Hermannstein“ – einem Felsen von 30 m Höhe und 55 m Länge, südwestlich von Manebach – sind von dem Heimatforscher Kurt Heyn entdeckt und mit Unterstützung des Archäologen H.J. Barthel 1963 systematisch registriert und ausgewertet worden. Im Umfeld des Felsens sind Eisenteile und Keramik gefunden worden, die die gesamte Anlage ebenfalls in das 13. Jahrhundert datieren. Nach dem Grundriss einer Burganlage, die den Herren von Witzleben gehörte, wurde das Modell einer Burg auf dem Felsen angefertigt, das heute in der Heimatstube steht.

Landwirtschaft
In den Thüringer Waldgebieten wurde früher vorwiegend Weidewirtschaft betrieben; dörfliche Kuhherden weideten die Brach- und Waldwiesen ab. "Hut- und Triftordnungen" (in Manebach seit 1577) legten genau fest, auf welchen Flächen geweidet werden durfte. Die von den jeweiligen Waldorten angestellten "Hirten" genossen eine hohe Stellung im Dorf, da ihnen das "lebende Vermögen" der Dorfbewohner anvertraut war. Die Kuh (bzw. die Ziege) diente der Ernährung der gesamten Familie. An den Berghängen wurde ein mühseliger Ackerbau betrieben, der ebenfalls für die Ernährung der Familie unentbehrlich war. Die schmalen Ackerstreifen zogen sich an den Berghängen hoch; ihre frühere Anordnung ist heute noch sichtbar.

Kontakt

Die Manebacher Heimatstube

Kalter Markt 5 a
98693 Manebach

03677 842768

Öffnungszeiten

Montag: 10.00 - 15.00 Uhr

Donnerstag: 12.30 - 15.00 Uhr

Freitag: 12.30 - 15.00 Uhr



Preise

Normalpreis:
kostenfrei
ermäßigt:
kostenfrei
Gruppenpreis:

Bilder

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