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Lederhose in Thüringen: Was hat es mit der Hose in Leder auf sich?



Heute gehören Trachten zu einem Besuch des Münchner Oktoberfestes einfach dazu. Auch zu anderen Anlässen, wie Hochzeiten auf dem Land, zu einem Nachmittag im Biergarten, aber auch in der Freizeit, sind Trachten ein beliebtes Kleidungsstück. Die Herren tragen klassische Herren Lederhosen, welche sie nicht nur stylische Aussehen lässt, sondern auch wärmt. Die Frauen kommen im bunten Dirndl, welches neben den Lederhosen die alten Zeiten ehrt und die Gegenwart erweckt. Kurz gesagt: Jeder kennt sie, jeder liebt sie!

Wenn man im Web nach dem Wort „Lederhose“ sucht, stößt man jedoch nicht nur auf die Tracht aus Bayern. Im Landkreis Greiz in Thüringen liegt die Gemeinde Lederhose. Die meisten fragen sich, ob die Lederhose den aus dem Ort Lederhose stammt und welche Verbindung diese beiden Namen haben. Könnte vielleicht eine der zur Wahl stehenden Ausführungen der Lederhose aus Lederhose stammen?

Informationen zur Gemeinde Lederhose:



  • Die Gemeinde Lederhose liegt im Landkreis Greiz in Thüringen.
  • Angrenzende Gemeinden sind Harth-Pöllnitz, Münchenbernsdorf und Schwarzbach sowie Renthendorf im Saale-Holzland-Kreis.
  • Lederhose hat rund 270 Einwohner.
  • Lederhose hat eine Fläche von 4,84 km².
  • Das Wappen der Gemeinde ist in mit einer grünen Hose mit Trägern und Brustlatz, welche eine Lederhose darstellt, Mistelzweigen und Korn.

Die Geschichte von Lederhose: Widmet der Name die Hose?



Die Lederhose als Kleidungsstück wurde im 18. Jahrhundert in erster Linie aus Arbeitshose getragen. Um 1900 wurde diese in edlerer Form vom Adel getragen, wenn dieser zur Jagd unterwegs war, somit galt die Trachtenhose als ein edles Teil, das sich die einfachen Bauern nichtmehr leisten konnten.

Mit den Jahren wurde sie immer begehrter. Die Bauern bemühten sich um den Kauf der wärmenden und schützenden Hose, da diese unter anderem als Statussymbol getragen wurde. Der Ort Lederhose in Thüringen wurde, unabhängig von dem Kleidungsstück, erstmals in einer lateinischen Urkunde am 18. Oktober 1287 erwähnt.

Der Ort an sich hat seinen Ursprung einer slawischen Siedlung und wurde weit vor der Lederhose benannt. Die Gemeinde Lederhose wird von dem slawischen Personennamen Ludorad: Ludoraz - der Ort des Ludorad, abgeleitet. Somit wurde der Ort nicht nach der Lederhose benannt, dementsprechend wird die Lederhose auch nicht durch den Ort geehrt.

Warum ist auf dem Wappen eine Lederhose?



Das Wappen wurde weit nach 1287, nachdem das Kleidungsstück bekannt wurde, angefertigt.  Durch die Anpassung des Ortsnamens, an die herkömmlichen Bedeutung, entstand eine Lederhose auf dem Wappen. Diese ist allerdings nicht im typischen Lederbraun, sondern in der Ortsfarbe Grün dargestellt.

Weltweit gehen viele Menschen davon aus, dass die Lederhose aus Bayern oder sogar dessen Landeshauptstadt München kommt. Dies ist jedoch falsch, denn sie kommt weder aus München noch aus Bayern. Die Wurzeln der Lederhose liegen streng genommen nicht einmal im deutschen Raum.

Die heutige Volkstracht stammt von der Culotte. Das strapazierfähige Material für die Hosen war bei der Landbevölkerung, als praktische Arbeitshose für Männer, entstanden. Das Leder stammte von Ziegen oder Schafen, da die Jagd auf Wildtiere, wie Hirsch oder Gams, ein Privileg des Adels. Die Form wurde für höfische Kniebundhosen, die meist aus Samt oder Seide gefertigt wurde, übernommen und dann an die jeweilige Mode angepasst wurde. In den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts begann sich die ländliche Bevölkerung der Alpen für die feinen Linien des Adels zu interessieren.

Durch den feinen Stoff, welcher für den Hof nichts taugte, wurden die Hosen mit der Zeit den Belastungen des Bauernlebens angepasst. So ersetzte man den zuvor dünnen Stoff wieder durch strapazierfähiges Leder: Die Bayerischen Lederhosen waren geboren!

Wo steht die Lederhose heute?



Heute gehört die Lederhose zu den Oktober- und Volksfesten Deutschlands einfach dazu. Die Trachtenlederhose gehört beim Besuch des Münchner Oktoberfests zum Standard-Outfit für Männer. Doch nicht nur auf der Wiesn macht die Lederhose eine gute Figur. Sie ist auch bei vielen anderen Anlässen ein beliebtes Kleidungsstück. Bei Hochzeiten auf dem Land, im Biergarten oder auch in der Freizeit kann sich die Lederhose sehen lassen. Zur Wahl stehen verschiedene Schnitte und Ausführungen: Kurze Hose, Kniebundhose oder lange Hose, zünftig und rustikal oder auch edel. Sie haben die Wahl! Unser Lederhosen Ratgeber informiert Sie ausführlich über Lederarten und Details bei der Verarbeitung, Passform und Pflege.

Verschiedene Arten von Lederhosen



Mittlerweile gibt es das kulturelle Volksstück in den verschiedensten Formen, Mustern, Farben und Stilen – von der Krachledernen, Plattlerhosen, Stiefellederhosen und auch bunte Lederhosen. Gutes Leder hat ein besonders strapazierfähiges und angenehmes Material, welches beim Kauf einer Lederhose genau durch diese Merkmale erkannt werden sollte. Für die Herstellung und Erarbeitung von Lederhosen wird vor allem gegerbtes Leder vom Hirsch, aber auch andere weiche Lederarten verwendet.

Tipp: Eine wirklich qualitative, beziehungsweise hochwertige, Lederhose hält in der Regel ein ganzes Leben lang. Viele Deutsche vererben ihre Lederhosen wegen dieser Eigenschaft an ihre Söhne und Enkel, welche nach Bedarf von Schneiderinnen und Schneidern dem Koerper angepasst werden. Genau deshalb empfiehlt es sich auch beim Kauf einer Lederhose auf den Materialenwert und nicht auf den Preis zu achten.


Bilder:

Abb. 1: stock.adobe.com © fottoo
Abb. 2: unsplash.com © markusspiske
Abb. 3: unsplash.com © schluditsch

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