Schloss und Park Molsdorf
Schloss Molsdorf ist im Kern eine aus dem 16. Jahrhundert stammende Wasserburg.
Der aus bürgerlichem Stand zum Reichsgrafen aufgestiegene Gustav Adolf von Gotter (1692-1762) übernahm 1734 das schon vom Vorbesitzer veränderte Schloss, um es zu einer der schönsten barocken Schloss- und Gartenanlagen Thüringens auszubauen.
Das im Festsaal angebrachte Motto "Vive la joie" (es lebe die Freude) umschreibt die vom Bauherrn in Molsdorf erhoffte unbeschwerte Lebensfreude. Durch enge Kontakte zu den führenden Höfen seiner Zeit konnte Gotter zur Umsetzung der Bauaufgabe bedeutende Künstler gewinnen, wie den Weimarer Hofarchitekten Gottfried Heinrich Krohne und wohl auch den Stuckateur Johann Baptist Pedrozzi. Antoine Pesne, Peter Weingart und Jacob Samuel Beck schufen die Decken- und Wandmalereien.
Das Schloss blieb auch nach dem Umbau eine teils unregelmäßige Vierflügelanlage, ausgerichtet auf Wirtschaftshof und Park. Die reiche Gartenfront präsentiert sich als Hauptfassade. Auf den Garten orientieren sich ebenfalls der Gartensaal im Erdgeschoss und der Marmorsaal mit seinem festlichen Rokokostuck im Obergeschoss. Eine Besonderheit ist der holzgetäfelte Festsaal, der anstelle der Ahnengalerie die Porträts enger Vertrauter des Bauherren präsentiert.
Die barocke Gartenanlage wurde unter der Federführung des Gothaer Hofgärtners Johann Rudolph Eyserbeck in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts in einen bis heute erhaltenen Landschaftspark umgestaltet. Schloss Molsdorf beherbergt heute das
Schlossmuseum.