Im äußersten Osten Thüringens finden Sie die ca. 13.000 Einwohner zählende Stadt, die bereits 1066 als "zmulna" ihre erste urkundliche Erwähnung erfuhr.
Nach einer überaus wechselvollen Geschichte entwickelte sich Schmölln nach der Wiedervereinigung zu einer blühenden Stadt mit Herz und K(n)öpfchen.
Kulturhistorisch beachtenswertes Bauwerk in Schmölln ist das gotische Rathaus mit Vorhangbogenfenster und spätgotischer kräftig profilierter Eingangstür.
Unter den Vögten von Gera, Weida und Plauen - als "die Reußen" bekannt - erhielt Schmölln zwischen 1324 - 1329 das Stadtrecht. In jener Zeit, Gebäude und Ländereien des ehemaligen Klosters waren an Heinrich Reuß von Plauen übergegangen, entstanden in Schmölln ein feudales Schloss, eine trutzige Wasserburg und - den Pflichten einer mittelalterlichen Stadt Rechnung tragend - eine bis zu 8 Meter hohe, die gesamte Stadt umschließende Stadtmauer (Reste noch heute erhalten).
Zur Erinnerung an die Stadtgründer findet man heute noch im Wappen von Schmölln, das seinen Ursprung im alten Stadtsiegel hat, den Helm mit den Pfauenfedern, dem Wappenzeichen der Reußen.
Im Zentrum des Schmöllner Wappens ist die Jungfrau Maria, Schutzheilige der ältesten Kirche der Stadt, dargestellt. Maria weist auf ein "wundertätiges" Abbild in der ehemaligen Kirche "Unserer lieben Frauen" auf dem Berge hin.
Im 1997 eingerichteten Knopf- und Regionalmuseum wird ein umfangreicher Überblick über die wechselvolle Geschichte der Schmöllner Knopfindustrie gegeben, die weit in die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zurückreicht. Der Perlmutterknopfdrechsler Hermann Donath aus dem bei Schmölln gelegenen Dorf Altkirchen war es, der 1863 beim Schmöllner Stadtrat sein Gewerbe als Knopfmacher angemeldet und damit den Grundstein für die Schmöllner Knopfindustrie legte. Auf der Suche nach neuen Rohstoffen für die Knöpfe entdeckte Valentin Donath die Samen der Früchte der Steinnusspalme.
Die "Schmöllner Knopffabrik" bringt heute mittels modernster Technologie täglich mehr als 100.000 Knöpfe auf den Markt, Polyesterknöpfe zumeist, Knöpfe aus echtem Hirschhorn aber auch schon wieder solche aus Steinnüssen.
Im Knopf- und Regionalmuseum erweist die Stadt Schmölln seiner jahrzehntelangen und die Stadt prägenden Industrie seine Referenz mit einer Dauerausstellung. Gezeigt werden hier vielerlei und verschiedene Knöpfe. Aber nicht nur Knöpfe aus dem Samen der Steinnuss, sondern auch eine Steinnuss selbst sowie Gerätschaften, Maschinen und eine Vielzahl von Originaldokumenten kann der interessierte Besucher in Augenschein nehmen.
Die Stadtkirche St. Nikolai hat nach dem großen Stadtbrand von 1772 einen dem Rathaus ähnlichen Turmaufbau erhalten. Sie ist eine spätgotische Hallenkirche, die früher mit Kreuzgewölben ausgestattet war, welche jetzt nur noch im Chor erhalten sind.
Wanderungen durch den Lohsenwald, auf Rad- und Wanderwegen entlang des Flusses Sprotte oder auf dem Pfefferberg laden zum Entspannen und Träumen ein.
Schmölln hat sich in den vergangenen Jahren zu einer blühenden Stadt entwickelt, wovon auch die Umgestaltung des denkmalgeschützten Marktes Zeugnis ablegt. Trotz Industrie- und Gewerbeansiedlung ist Schmölln eine grüne Stadt. Dafür sorgen zahlreiche Grünanlagen und Parks, aber auch das nahe gelegene Landschaftsschutzgebiet "Oberes Sprottetal".
Es ist bei Naturliebhabern, Wanderern, Radfahrern und Anglern gleichermaßen beliebt und auch der fast 10 km lange Wassererlebnispfad entlang der Sprotte lockt die Schmöllner sowie Erholungssuchende aus der näheren Umgebung an.