Speisersches Haus
Das Haus der Amtsschösser Speiser entstand nach dem Stadtbrand von 1621 neu und zählt mit zu den ältesten Sondershäuser Gebäuden. Schösser nahmen früher das "Geschoss" - die Steuer - ein, versorgten Küche und Keller des Hofes mit Vorräten und legten der Hofhaltung die Bilanzen über Einnahmen und Ausgaben vor.
Bernhard Speiser (gest. 1579) und sein Sohn Dietrich (gest. 1609) gehörten zu den bedeutendsten, vermögendsten und einflussreichsten Sondershäuser Bürgern. Die
Stadt ehrte beider Wirken mit der Benennung der Schösserstraße.
Bernhard Speiser trat nicht nur als Bauherr des unter Graf Günther XL. (reg. 1525-1552) errichteten Sondershäuser Residenzschlosses in Erscheinung, sondern unter seiner Bauleitung entstand 1570 auch das beim Stadtbrand 1621 zerstörte Hospiz zum Heiligen Kreuz.
Im Speiserschen Haus wohnten später Rentmeister, Spediteure, Fischhändler und Gastwirte, von denen die Familie Behnert ab 1921 durch das Betreiben der Gaststätte "Zum Schwarzen Ross" mit dem Angebot von Pferdefleisch das Haus zu einem beliebten Gasthaus werden ließ.