St. Annenkirche
Im Jahr 1226 wurde die Annenkirche in
Eisenach als Hospitalkapelle erbaut und viele Jahre für das Spital genutzt. Im 16. Jh. wurde sie zur Kirche ausgebaut und war bis zur Reformation mit acht Altären ausgestattet. Seit dem 17. Jh. gehörte sie einer herzoglichen Stiftung an.
Sie stand Witwen und Waisen, den Soldaten der örtlichen Garnison, sowie Gymnasiasten des Martin-Luther-Gymnasiums zur Verfügung.
Im 19. Jahrhundert war es auch die Kirche für die Diakonissen, die sich in Eisenach angesiedelt hatten. Außerdem hat die katholische Gemeinde die Annenkirche bis 1900 genutzt.
Von 1964 an war sie die Kirche für die Gemeinde der Weststadt, die von Anfang an Wert auf besondere liturgische Gestaltung der Gottesdienste legte. So wird bis heute fast jeden Sonntag das Heilige Abendmahl gefeiert.
An weiteren Besonderheiten gibt es regelmäßig Gottesdienste mit diakonischen Schwerpunkten, z. B. "Sonnenscheingottesdienste" mit behinderten Menschen oder "Memory Gottesdienste" für Menschen mit Demenz und deren Angehörige.
Musikalische Andachten finden unter anderem am Zweiten Weihnachtsfeiertag und Karfreitag statt. Die Feier der Hl. Osternacht mit Osterfrühstück oder regelmäßig stattfindender Kirchenkaffee sind ebenfalls lebendige Höhepunkte des Gemeindelebens.
Bis 1907 lagen die Spitalbauten direkt hinter der Kirche, mit separatem Zugang. Mehrere Stiftscollectoren wurden in der Kirche bestattet, ein Grabstein ist sichtbar im Innenraum angebracht. Der romanische Taufstein im Altarraum stammt aus dem südthürigischen Raum, das spätgotische Kruzifix aus einer Kirche im Landkreis Gotha, die in den 1960iger Jahren einem Truppenübungsplatz weichen musste.