Die reizvoll am Tor zum Thüringer Wald gelegene Wartburg-Stadt Eisenach rückte mit der Öffnung der Wiedervereinigung in die Mitte Deutschlands.
Die Stadt ist hervorragend erreichbar - über drei Anschlüssen an die A4, drei Bundesstraßen (B7, B19 und B84) sowie die Bahnmagistrale Frankfurt/Main-Berlin mit ICE/IR-Halt und über den naheliegenden Verkehrslandeplatz Eisenach-Kindel.
Größter Arbeitgeber der Stadt war lange die 1896 gegründete "Fahrzeugfabrik Eisenach". Hier wurde auch der legendäre "DIXI" gebaut. Die Firma BMW war vor dem 2. Weltkrieg eng mit Eisenach verbunden. Nach dem Krieg wurden bis 1991 im Automobilwerk weit über eine Million Pkw "Wartburg" gebaut. Mit dem 1992 eingeweihten, modernsten Automobilwerk Europas setzte die Adam Opel AG eine mittlerweile über 100jährige Automobilbautradition fort. Dokumentiert wird diese eindrucksvolle Geschichte im örtlichen
Automobilbaumuseum.
Die Wartburgstadt genießt den Ruf eines starken Wirtschaftsstandorts mit hoher Industriedichte, der auch für die Ansiedlung mittelständischer Unternehmen attraktiv ist.
Mit einer Berufsakademie verfügt die Stadt über eine wirtschaftsnahe höhere Bildungseinrichtung, die sich regen Zuspruchs erfreut, ein Gründer- und Innovationszentrum unterstützt Existenzgründer und junge, innovative Betriebe.
Reichhaltig sind auch Kultur und Geschichte: Die herrliche Umgebung der Stadt und ihre einmaligen kulturhistorischen Traditionen locken alljährlich viele Zehntausend Besucher nach Eisenach. Zur landschaftlich reizvollen Umgebung gehören der Thüringer Wald, der Nationalpark Hainich und in unmittelbarer Nähe die Rhön.
Die Wartburg ist der Ausgangspunkt der Entwicklung der Stadt: Die Minnesänger Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach weilten mehrmals auf der Burg. Der legendäre Sängerkrieg inspirierte Richard Wagner zu seiner Oper "Tannhäuser". In den Jahren 1211 bis 1228 lebte die Heilige Elisabeth auf der Wartburg. Martin Luther verbrachte in Eisenach bis 1501 einen Teil seiner Schulzeit. Später fand der Reformator als "Junker Jörg" Zuflucht auf der Wartburg, wo er mit der Übersetzung des Neuen Testaments die Grundlage für eine einheitliche deutsche Schriftsprache schuf.
Im 18. und 19. Jh. wurde Eisenach zunehmend zur Kulturstadt. Über viele Jahre hinweg lebten u. wirkten hier Mitglieder der Musikerfamilie Bach, deren genialster Sproß, Johann Sebastian Bach, am 21. März 1685 hier geboren wurde. Seit jeher gilt die Stadt als Treffpunkt studentischer Verbindungen. Seit 1990 treffen sich die Burschenschaften wieder jährlich in der Stadt und knüpfen so an das historische Burschenschaftsfest im Jahr 1817 auf der Wartburg an.
Zahlreiche Museen und Gedenkstätten verweisen auf das reichhaltige geschichtliche Erbe. Im Lutherhaus sind Werdegang und Werk des großen Reformators zu erleben. In der Georgenkirche sang Martin Luther als Lateinschüler und predigte später hier. Mehr als 150 Jahre später wurde Johann Sebastian Bach in dieser Kirche getauft. Dem großen Komponisten Bach und seinen Musikersöhnen ist das Bachhaus am Frauenplan gewidmet. Das Haus beherbergt auch eine bemerkenswerte Sammlung historischer Musikinstrumente.
Bedeutend ist auch das literarische Eisenach in Thüringen. Der niederdeutsche Dichter Fritz Reuter verbrachte am Fuße der Wartburg seinen Lebensabend. Seine Villa beherbergt heute das Reuter-Wagner-Museum, in dem die Erinnerung an Reuter lebendig gehalten wird. Hier findet sich außerdem die nach Bayreuth zweitgrößte Wagner-Sammlung Deutschlands.
Zu den bekannten Persönlichkeiten, die aus der Wartburgstadt stammen, gehört auch Ernst Abbe, der Begründer der wissenschaftlichen Optik und Mitbegründer der Zeiss-Werke. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Eisenach zum Anziehungspunkt für Pensionäre, Urlauber und betuchte Zugereiste. Dies führte zur Entstehung eines der größten und beeindruckendsten Villenviertel Deutschlands, das weitgehend erhalten ist.
Eisenach gilt zudem als ein Mekka für Wanderer - Wanderstrecken über rund 250 Kilometer führen zu herrlichen Ausflugszielen. Im Ortsteil Hörschel beginnt Europas bekanntester Wanderweg, der Rennsteig.
Der Veranstaltungskalender der Stadt reicht von Rock und Jazz über Ausstellungen bis hin zu Klassik, Experimentellem und Traditionellem. Mit dem "Sommergewinn" feiern die Wartburgstädter jährlich das größte Frühlingsfest Deutschlands.
Mit der Gebietsreform von 1994 hat sich Eisenach durch die Eingemeindung neuer Ortsteile wesentlich vergrößert. Eisenach ist seit 1. Januar 1998 kreisfreie Stadt. Dies alles schlägt sich in der Einwohnerentwicklung nieder:
Als eine von ganz wenigen Städten in Thüringen kann Eisenach eine weitgehende Stabilisierung der Bevölkerungszahlen registrieren - rund 45.000 Menschen leben in der Stadt.