Trinitatiskirche in Gera
Die Kirche wurde 1609/11 im Stil der Renaissance erbaut und diente längere Zeit als Friedhofskapelle. Sie befand sich außerhalb der Stadtmauern von
Gera. 1868/69 erfolgte eine Renovierung. Die Nordseite erhielt eine neugotische Fassade. Erst 1886 wurde die Kirche in den Rang einer Pfarrkirche erhoben. Nach dem Abriss der St. Wolfgangs-Kapelle wurde an gleicher Stelle im Jahre 1899 der Kirchturm entsprechend dem Entwurf von Hofbaurat Köberlein errichtet. Am Nordgiebel wurde 1952 der Dachreiter entfernt. Im Folgejahr schlossen Erneuerungsarbeiten im Inneren ab. Eine umfangreiche Restauration fand 1968-1970 statt. Die letzte Außeninstandsetzung erfolgte 1986.
Das Innere der Trinitatiskirche schmückt eine Reihe wertvoller Kunstwerke. Hier einige Beispiele: die Balkendecke mit Rollwerkmalereien und die friesartige Wandbemalung darunter stammen aus der Erbauungszeit. Die von plastischem Beschlagwerk eingefassten Szenen aus dem Alten Testament an der Empore sind Teile eines ehemals größeren Zyklus mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Die wertvollsten Kunstwerke befinden sich im Chor:
das Altarbild, geschaffen von dem Geraer Maler David Nieke (1660 – 1726) um 1700 stellt die heilige Trinität (Dreifaltigkeit) in Gestalt der thronenden Gottvater-Christus-Gruppe und der Taube des Heiligen Geistes dar.
Die große Kreuzigungsgruppe (1596 – 1670) gab der reußische Regierungssekretär Benedikt Pascha zum Andenken an seine Frau, seine Tochter und deren Sohn 1630 in Auftrag. In einer Chronik hieß es, dass die Skulpturen die Züge der Familienangehörigen tragen.
An der Westseite des Chores befindet sich ein großes Gemälde zur Erinnerung an das einhundertjährige Jubiläum der Augsburger Konfession, die die Glaubensartikel der evangelischen Kirche umfasst. Aber auch die Kanzel, das in den Jahren 1612 bis 1615 aus Marmor und Alabaster geschaffene Werk gehörte ursprünglich in die ehemalige Reinhardtsbrunner Schloßkirche, die im 19. Jahrhundert einem Neubau weichen musste. Die Kanzel von überregionaler Geltung gehört zu den bedeutendsten plastischen Werken der Spätrenaissance im mitteldeutschen Raum.
Zuletzt ist noch die 1518 gegossene Glocke zu nennen, die nach Abriss der Wolfgangskapelle Aufnahme in der Trinitatiskirche fand.
Besonderes
Sonntag: Gottesdienst 17 Uhr