Predigerkirche
Mit dem Bau der Predigerkirche wurde zu Ehren der Landgräfin Elisabeth kurz nach ihrer Heiligsprechung begonnen. Als Zeitpunkt der Weihe anlässlich der Fertigstellung des Chores kann das Jahr 1240 angenommen werden. Der Landgraf übergab den Bau den in
Erfurt ansässigen Dominikanern und erteilte ihnen die Erlaubnis zum Bau eines Klosters.
Die Predigerkirche in
Eisenach wurde ohne Turm und Querhaus gebaut. Sie bestand innen aus einem saalartigen, eingeschiffigen Innenraum und einem hohen Chor im Osten, unter dem sich die dreischiffige, gewölbte Unterkirche befand. Die sich in südlicher Richtung an die Kirche anschließende Seitenkapelle stammt aus der Zeit um 1300. Ihre gewölbte Decke ist noch erhalten. Die Gebäude mit den Aufenthaltsräumen der Mönche umschlossen einen viereckigen Innenhof, an dessen Nordseite die Kirche stand. Reste des Kreuzganges sind an der Innenseite des südlichen Gebäudeteils noch zu sehen. Nach er Reformation wurde die Predigerkirche als Lagerraum genutzt. Das Jahr 1899 gegründete Thüringer Museumbaute sie als Ausstellungsraum für seine wertvolle Sammlung sakraler Schnitzplastik aus Thüringen um. Die erhaltenen Klostergebäude, in dennen sich ab 1544 die Lateinschule befand, werden heute vom Luther-Gymnasium genutzt. Nach erfolgter Teilsanierung dient die Predigerkirche seit Sommer 1994 wieder als Ausstellungsraum. Aufwendig restaurierte Skulpturen, Altarzusammenhänge, Bildwerke, Grabmäler und liturgisches Gerät bieten in einer neuartigen Präsentation einen Überblick über die reiche Produktion in verschiedenen Regionen Thüringens seit dem 13. Jahrhundert.