Schmalkalden liegt am Südwesthang des Thüringer Waldes, ca. 9 km vom
Rennsteig - dem Höhenzug des
Thüringer Waldes und beliebtesten deutschen Wanderweg - entfernt, im Tal des Zusammenflusses der Stille und Schmalkalde, umgeben von Wäldern und Bergwiesen.
Der mittelalterliche denkmalgeschützte Altstadtkern besitzt ca. 90 % Fachwerkbauten aus dem 16.-18. Jahrhundert.
Hierzu gehören die spätgotische Hallenkirche St. Georg und eine fast vollständig erhaltene Schlossanlage der deutschen Renaissance, Schloss Wilhemsburg (1585-90 erbaut).
Die Schmalkalder Artikel machten die Stadt schon im Mittelalter über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Reiche Erzvorkommen, Bergbau und eisenverarbeitendes Handwerk waren Grundlage für eine blühende Wirtschaft. Der einstige Reichtum ist im Stadtbild heute noch erkennbar.
Unter dem Namen "Schmalkalder Artikel" wurden Werkzeuge und Kleineisenwaren exportiert.
Zeugnisse dieser Vergangenheit sind das Besucherbergwerk "Finstertal" und das Hochofenmuseum "Neue Hütte".
Im Mittelpunkt der europäischen Politik stand die Stadt - damals hessische Enklave und zweitgrößte Stadt Hessens - , als sich die protestantischen Stände gegen den katholischen Kaiser Karl V. im Schmalkaldischen Bund (1530) zusammenschlossen.
Zur bedeutendsten Tagung des Bundes 1537 legte Martin Luther seine "Schmalkaldischen Artikel" vor, die 1580 Bekenntnisschrift der evangelischen Kirche wurden.
Kulturelles Zentrum der Stadt ist Schloss Wilhelmsburg - Kunst- und Kulturdenkmal der deutschen Renaissance.
Die repräsentativen Räume des Schlosses mit herrlichen Malereien und Stukkaturen laden ein, die interessanten Ausstellungen zu Renaissance und Reformation, zu historischen Ofenplatten und zum Epos "Iwein" nach Hartmann von Aue (1235, zweitälteste profane Wandmalerei nördlich der Alpen) zu besuchen und in der Schlosskirche dem Klang der ältesten spielbaren "hölzernen" Orgel Mitteleuropas zu lauschen.
Saubere Industriebranchen, wie der Mittelbrunnenbetrieb "Thüringer Waldquell", die Schokoladen- und Marzipanfabrik "viba", Schmalkalder Wurst- und Fleischwaren, Schmalkalder Werkzeuge - Forschungsinstitute eingeschlossen - tragen zum Bekanntheitsgrad der Stadt und der Thüringer Produkte bei.
Die Hochschule Schmalkalden, deren Campus auf 3.000 Studenten ausgebaut wurde, ist mit ihren interessanten Fachrichtungen wie Betriebswirtschaft, Informatik, Maschinenbau, Wirtschaftsrecht u.a. innovatives und belebendes Element.
Sportbegeisterte wissen längst, dass die Biathleten von Weltrang, Sven Fischer und Frank Luck, aus Schmalkalden kommen.