Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben

Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben

Zucker - vom "weißen Gold" zum Alltagsbegleiter
Vielen Menschen erscheint Zucker heute ein selbstverständliches Gut zu sein. Das Stück Zucker im Tee oder Kaffee wird nicht als Luxus wahrgenommen. Dies war jedoch einmal anders. Bei den alten Römern war Zucker nur in den Häusern reicher Patrizier zu finden und bevor Zucker in Mitteleuropa aus Rüben gewonnen werden konnte (ab der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts) war er so begehrt, dass Händler durch den Zuckerhandel sehr vermögend wurden und ihn auch "weißes Gold" nannten.

Die Verarbeitung von Zuckerrüben und die damit verbundene Zuckerherstellung am Standort Oldisleben - nahe bei Bad Frankenhausen in der Kyffhäuserregion gelegen - begann mit der 1835 erbauten Zuckersiederei. Etwa vier Jahrzehnte später, am 30. Januar 1872, wurde die heutige Fabrik unter dem Namen Zuckerfabrik Oldisleben gegründet. In den darauffolgenden 119 Jahren wurden in der Fabrik aus Zuckerrüben Zucker gewonnen.


Historische Apparate und Maschinen
Bis zuletzt trotzte die historische Zuckerfabrik in Oldisleben der modernen Produktionswelt und arbeitete bis zu Ihrer Stilllegung nach der Rübenkampagne (so wird die Zeit des Jahres genannt, während der eine Zuckerfabrik aus Rüben Zucker herstellt) 1990 noch mit Dampfmaschinen aus der Kaiserzeit, einer Diffusionsbatterie und anderen historischen Apparaturen, die teilweise schon damals über hundert Jahre alt waren. Dem langjährigen Werksleiter Nowitzki - nicht verwandt mit Deutschlands größtem Basketballspieler - ist es zu verdanken, dass die Fabrik schon 1989 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Die Fabrik ist mit ihrer technischen Ausstattung mit der wohl letzten Diffusionsbatterie der Welt, einem einzigartigen belgischen Doppelkonus-Kalkofen und sechs Dampfmaschinen - zwischen 1882 und 1925 in Betrieb genommen - in ungewöhnlichem Umfang und hoher Qualität erhalten geblieben.
Der weltweit einzigartige Maschinenpark schlummert nach wie vor im Herzen der Fabrik und ist immer noch funktionsfähig.

Eine Zeitreise in vergangene Jahrzehnte
(und Jahrhunderte)

Wer die historische Zuckerfabrik in Oldisleben betritt, fühlt sich wie in einer Zeitkapsel und die Vergangenheit wird lebendig: die Außernmauern sind aus Muschelkalk und Rotsandstein mit Bogenfenstern und auf den gußeisernen Säulen im Parterre steht noch weitgehend die originale Holzbalkenkonstruktion des Ober- und Dachgeschosses.


Würde einem jetzt ein ehemaliger Fabrikdirektor aus der Zeit Wilhelms des Ersten im Frack entgegenkommen, es würde einen nicht wundern.
Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Gebäude mit seinen gesamten Maschinen und Apparaten muss der Nachwelt erhalten bleiben, denn es gibt Einblick in die Arbeitswelt vergangener Epochen der Zuckerindustrie und deren Technik-, Kultur- und Sozialgeschichte.


Die Südzucker AG war sich dieser Verantwortung bewusst und hat sich der Erhaltung, Restaurierung und und Konservierung des Industriedenkmals angenommen. Ziel war und ist, den Zustand von 1990, als die Fabrik letztmalig Zucker hergestellt hat, zu erhalten. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen zusammen mit dem Bund und dem Land Thüringen eine siebenstellige Summe investiert, um den Schatz, den die Zuckerfabrik Oldisleben darstellt, für die Nachwelt zu erhalten und erlebbar zu machen. Um dieses Projekt langfristig zu sichern, hat die Südzucker AG im Herbst 2021 die Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben errichtet.

Lebensmittel- und Technikgeschichte hautnah erleben
Als „lebendiges“ Denkmal ist die Zuckerfabrik mittlerweile der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Im technischen Schaudenkmal wird die Kulturgeschichte des Zuckers und seiner Produktion veranschaulicht. Tauchen Sie ein in die Geschichte des Zuckers und dessen Herstellung - bei einer Fabrikführung oder Fototour mit einem der ehemaligen Mitarbeiter - Herrn Uwe Altsohn.


Eine Zuckerfabrik im Dornröschenschlaf, als könnte sie jeden Moment erwachen und die nächste Rübenkampagne beginnen, empfängt die Besucher im thüringischen Oldisleben und zeigt eindrucksvoll, wie in einer Zuckerfabrik im 19. und 20. Jahrhundert gearbeitet wurde.

Kommen Sie vorbei und machen Sie einen Ausflug in die Vergangenheit.

Besonderes

Eine detaillierte Preisliste für Führungen und Fototouren finden Sie HIER.

Kontakt

Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Herr Uwe Altsohn

Esperstedter Straße 9
06577 An der Schmücke

034673 91206
Kontakt / Reservierung »»»

Öffnungszeiten

Führungen und Fototouren finden von Mai bis 0ktober auf Anfrage statt.



Bilder

Labor
Dampfmaschine
Arztzimmer
Labor
Rübenlager
Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Stromschränke
Umkleide mit alten Spinden
Verpackungsmaschine
Waschraum
Telefonzelle
Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben
Herr Altsohn - Ansprechpartner vor Ort

Unterkünfte in An der Schmücke

Lage



Folge uns:

zu unserem Facebook-Account zu unserem GOOGLE+-Account zu unserem YouTube-Account zu unserem Instagram-Account zu unserem Twitter-Account