Urlaub im
Herzen Deutschlands

Digitalisierung im Thüringer Tourismus



Die Digitalisierung erfasst nach und nach alle Wirtschaftsbereiche, auch den Tourismus. Schon seit Langem existiert die digitale Vermittlung von Reisen, dabei nutzen bereits zwei Drittel der Beherbergungsbetriebe und mehr als die Hälfte der Reisevermittler digitale Vertriebskanäle. Etwa 25 Prozent der Tourismusbetriebe erzielen mit ihrem Onlineangebot über 50 Prozent ihres Umsatzes über die digitalen Kanäle. Auch Thüringen hat den Tourismus digital für sich entdeckt: In Erfurt wurde nun ein Besucherzentrum realisiert, das auf nur 150 Quadratmetern das gesamte Bundesland erlebbar macht: mit all seinen Facetten, mit seiner Kultur, seinem Potenzial und den Menschen, die dort leben.

Thüringen digital – in einem interaktiven Showroom



Am Willy-Brandt-Platz steht der interaktive Showroom „360 Grad Thüringen digital entdecken“. Dort zeigt sich Thüringen als attraktives, faszinierendes und modernes Bundesland. Der Star in der Erlebniswelt ist ein interaktiver Roboter, mit dessen Hilfe sich der Freistaat in vier Themen-Touren vorstellt. Dazu wurden dreiminütige Kurzfilme mit echten Thüringern gedreht, die ihre Heimat vorstellen. Sie zeigen inspirierende Orte, die perfekte Umgebung zum Leben und Arbeiten. Begleiter dabei sind bekannte Persönlichkeiten, wie Bernd das Brot oder Johann Sebastian Bach. Sie verraten, warum Thüringen sie so begeistert. Ein weiteres Highlight sind virtuelle Besuche im faszinierenden Thüringen. Mit einer Virtual-Reality-Brille können Touristen Attraktionen wie die Drachenschlucht bei Eisenach, die Krämerbrücke, die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar, die Wartburg oder in Jena das Zeiss-Planetarium besuchen oder aus der Vogelperspektive genießen. Für Bahnreisende ist diese Erlebniswelt der ideale Einstieg für einen Besuch in Erfurt oder Thüringen, sie können die digitale Attraktion schnell erreichen. Virtual Reality und Virtual-Reality-Brillen faszinieren die Menschen generell – die Sendung „Galileo“ geht der Frage nach, was daran so faszinierend ist.

360Grad Thüringen Digital Entdecken - Imagefilm

Eine sehr heterogene Branche



Die Tourismus-Branche besteht aus sehr vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die nicht alle aus der Wirtschaft kommen. Dazu zählen Reiseveranstalter, Reisebüros, touristische Reisegebiete, aber auch das Gastgewerbe, die Mobilitätsbranche und natürlich der Freizeit- und Kongressbereich. Längst hat in vielen dieser Unternehmen ebenfalls die Digitalisierung Einzug gehalten und beschränkt sich nicht nur auf den Vertrieb, sondern auch auf unternehmensinterne Prozesse, wie beispielsweise die Lohnbuchhaltung. Heute erledigen viele Unternehmen die Gehaltsabrechnungen ihrer Mitarbeiter ebenfalls digital mithilfe von Softwareunterstützung. So lassen sich Fehler, die unter Umständen teure Konsequenzen haben können, einfach vermeiden.

Kommunikation steht im Fokus



Auch die Kommunikation steht zunehmend im Fokus der Digitalisierung in der Tourismus-Branche. Neben professionellen Websites haben viele Unternehmen Auftritte in Social Media. Immer mehr digitale Produkt- und Prozessinnovationen erreichen die Unternehmen. So gibt es beispielsweise den digitalen Concierge an der Rezeption im Hotel.

Location-based Services – passgenaue Angebote vor Ort



Das Interesse an geo-basierten Spielen ist groß und zeigt das Zukunftspotenzial moderner Technologien.

Die Erstellung anonymer Bewegungsprofile bietet auch in der Tourismusbranche völlig neue Möglichkeiten. Die Begeisterung für geo-basierte Spiele und Virtual-Reality-Angebote ist sehr groß und zeigt, dass das der richtige Weg ist. Mithilfe von Bewegungsprofilen können Touristenströme analysiert und gelenkt werden. Dadurch bietet sich den Tourismusbetrieben die Möglichkeit, Besuchern passgenaue Angebote mithilfe einer App zu unterbreiten, direkt vor Ort.

Die Digitalisierung als große Herausforderung für die Unternehmen



Doch diese Anwendungen stellen die Unternehmen, insbesondere die kleineren Betriebe, vor neue Herausforderungen. Insbesondere ergeben sich wichtige Fragen zu den Daten, wem sie gehören, welche Daten überhaupt erfasst und gespeichert werden dürfen. Das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz stellt auf seiner Internetseite klar, dass Nutzer das Recht auf Auskunft haben, welche persönlichen Daten gespeichert sind und woher Unternehmen diese Daten haben.
Außerdem bedeutet die Digitalisierung eine Herausforderung für die Regionen: Die Reisenden und die touristischen Unternehmen müssen miteinander vernetzt sein, damit das alles funktionieren kann. Daneben gewinnen Bewertungs- und Buchungsplattformen immer mehr an Bedeutung. Speziell die kleinen und mittelständischen Beherbergungsbetriebe sind abhängig von diesen Portalen, die oftmals über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind und genutzt werden.

Tourismus 4.0 – komplexe digitale Anwendungen für den Tourismus



Für den modernen Tourismus 4.0 ist eines ganz besonders wichtig: die Breitbandinfrastruktur für die digitalen Prozesse. Big-Data-Anwendungen, das Internet der Dinge, Robotik oder künstliche Intelligenz können nur dann funktionieren, wenn die technischen Voraussetzungen stimmen. Gerade in ländlichen Räumen besteht hier noch ein Defizit. Auch die Kompetenz der Mitarbeiter ist in diesem Zusammenhang eine weitere Herausforderung, der sich die Unternehmen stellen müssen. Darüber hinaus sind häufig die zeitlichen Ressourcen der Unternehmer knapp und notwendige Investitionen lassen sich aus Mangel an finanziellen Mitteln nicht tätigen. Hinzu kommen rechtliche Unsicherheiten, wie beispielsweise der Datenschutz. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur steht jedenfalls beim Freistaat Thüringen ganz oben auf der Agenda. Laut Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft sollen Breitbandanschlüsse bis 2025 flächendeckend verfügbar sein.

Trends im digitalen Tourismus



Das IoTT, das Internet of Travel Things, bei dem Alltagsgegenstände miteinander vernetzt sind, ist einer der Zukunftstrends in der Branche.

Das Internet of Things (IoT) oder besser das IoTT – das Internet of Travel Things – steckt noch in den Kinderschuhen. Es fehlen Standardisierungen, die IT-Sicherheit ist hier noch eine herausfordernde und große Aufgabe. Dabei geht es um die umfassende Vernetzung greifbarer Dinge des Alltags. Im Tourismus betrifft dies insbesondere Prozess- und Serviceoptimierung, wie beispielsweise ein Gepäckservice über vernetzte Koffer, Indoor-Navigation oder digitale Zugangssysteme. Beispiele dafür gibt es von der Lufthansa mit elektronischen Gepäckanhängern, die im Koffer integriert sind, Wegführung am Flughafen oder neuartige Zugangssysteme für Lounges.

Mithilfe von Virtual Reality können Urlauber das Wunschziel bereits vor der Reise besuchen und erleben. Daraus ergeben sich völlig neue Möglichkeiten sowie interessante Chancen bei der Vorstellung von Reisedestinationen. Doch das ist heute noch Zukunftsmusik. Noch ist die Technologie sehr teuer, sodass sich nicht jeder die dafür erforderlichen Geräte leisten kann.

Digitalisierung in der Ausbildung



Schon in der Ausbildung sollten heute Unternehmen digitale Kompetenzen schulen. Betriebe und Berufsschulen sollten mit entsprechender Software ausgestattet sein. Dazu zählt nicht nur ein Buchhaltungsprogramm in der Verwaltung. Mitarbeiter gerade in kleinen und mittelständischen Betrieben müssen fit sein für die anstehenden Veränderungen. Diesbezüglich besteht beispielsweise die BMWi-Initiative „go digital“ mit Fördermöglichkeiten für die Unternehmen.

Pixabay © jeferrb (CC0 Creative Commons)
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