Ein erholsames Wochenende, abseits vom Trubel der Großstadt, ohne auf ein niveauvolles Kulturereignis verzichten zu müssen - ein ausgedehnter Spaziergang durch romantische Parks oder bewaldete Hänge, ein Dinner zu zweit auf dem Märchenschloss oder Thüringer Gemütlichkeit bei deftigen Gerichten - all das bietet Meiningen.
Natur und Kultur sind in der über 1000-jährigen, malerisch im Werratal gelegenen Theaterstadt harmonisch vereint.
Beim Schlendern durch die im englischen Stil angelegten Parks begegnet man auf Schritt und Tritt Denkmälern, die den einst in Meiningen wirkenden Künstlerpersönlichkeiten gewidmet sind. Im letzten Drittel des 19. Jh. gelang es dem begabten, selbst künstlerisch tätigen Herzog Georg II., Meiningen zu einem der wichtigsten kulturellen Zentren Deutschlands zu machen. Als wesentlicher und folgenreichster Bestandteil dieser Bemühungen gilt die Theaterreform der "Meininger".
Eindrucksvolle Zeugnisse dieser Theaterära sind die mit großem handwerklichen Können gemalten illusionistischen Bühnenbilder, von denen der Besucher eine Auswahl in den Meininger Museen im Schloss Elisabethenburg bewundern kann. Analog zur Schauspieltruppe brachte es die Meininger Hofkapelle in ihren Konzerten Ende des 19. Jahrhunderts zu hoher künstlerischer Meisterschaft. An der Spitze des Klangkörpers standen damals so bedeutende Musiker wie Hans von Bülow (1830-1899) und Max Reger (1873-1916). Johannes Brahms besuchte Meiningen häufig, um mit dem Orchester zu arbeiten, das sehr zur Popularisierung seiner Musik beitrug.
Berühmte Literaten wie z. B. Jean Paul (1763-1825) und Ludwig Bechstein (1801-1860) haben Meiningen zeitweise oder zeitlebens zu ihrer Heimat gemacht. Rudolf Baumbachs Lied "Hoch auf dem gelben Wagen" ist zu einem Volkslied geworden und noch heute in aller Munde.
In aller Munde sind aber auch die Thüringer Klöße, als deren Heimat Meiningen gilt, weil sie hier im Schlundhaus der Sage nach erstmals hergestellt wurden.
Der humanistische Geist von Musik, Theater und Literatur bestimmt noch heute die Atmosphäre in der Stadt.
Das traditionsreiche Meininger Theater ist der Verpflichtung auf das Werk des Dichters und des Komponisten treu geblieben, ohne auf zeitgemäße Inszenierungen zu verzichten. Lohnenswert ist auch ein Besuch im Theatermuseum „Zauberwelt der Kulisse“, in dem historische Bühnenbilder des Meininger Hoftheaters ausgestellt werden.
Die Stadt selbst besitzt viel Sehenswertes und kann ihre Vergangenheit als Residenz nicht verhehlen.
Die Herzöge von Sachsen-Meiningen ließen besonders im 19. Jahrhundert großzügig bauen, so dass neben alten Fachwerkhäusern im fränkischen Stil vor allem repräsentative Straßen und Gebäude das Stadtbild bestimmen.
Meiningen in Thüringen in der "Porta Franconia" bietet sich für Natur- u. Wanderfreunde als günstiger Ausganspunkt zum Kennenlernen zwei so verschiedener Landschaften, wie der Thüringer Wald
und die Rhön es sind, an.
Der Thüringer Wald ist für Wander- und Wintersportfreunde längst zum Begriff geworden.
Die Rhön mit ihrer herben Schönheit und zahlreichen Möglichkeiten, von dieser Hügellandschaft weit ins Land zu schauen, gilt eher noch als Geheimtipp. Im Land der "offenen Fernen" wie die Rhön auch genannt wird, findet der Gast urbanes Leben und seltene Pflanzen wie z. B. die Silberdistel und verschiedene Orchideenarten.