Weimar ist keine Weltstadt wie New York oder Paris. Weimar ist vielmehr eine beschauliche Kleinstadt an der Ilm. Doch stets hatte sie diesen gewissen Weltcharme: Dieser ließ nicht nur Goethe und Schiller durch die verwinkelten Gassen, über die einladenden Plätze und durch die weiten Parks schlendern, sondern viele „Schöngeister und Weltgeister“: Cranach und Bach, Wieland und Herder, Liszt und Strauss, später auch Nietzsche und Feininger und viele mehr.
Fast alle kamen nur für einen kurzen Aufenthalt nach Weimar - blieben aber für Jahre und Jahrzehnte. So wurde die kleine Provinzstadt zu einem Mittelpunkt deutscher Kulturgeschichte. Tipp: Weimarhaus
Doch Weimar ist mehr. Ist auch eine politische Dimension: Im Deutschen Nationaltheater wurde 1919 die Nationalversammlung einberufen und die Weimarer Republik gegründet. Und auch eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte wurde in Weimar geschrieben.
Auf dem Ettersberg - gut sichtbar über der verträumten Klassikerstadt fanden Tausende den Tod. Im Konzentrationslager Buchenwald - eines der vielen Vernichtungslager des Hitlerregimes. Selbst nach der Befreiung Weimars wurde das Lager von der sowjetischen Besatzungsmacht bis 1950 weiter genutzt.
So sind in Weimar die Geister vieler Epochen deutscher Geschichte lebendig und natürlich das Heute: Wer durch die Klassikerstadt wandelt, folgt den Spuren der Zeitzeugen und lernt zugleich die heutige Stadt als moderne, zukunftsorientierte Kommune kennen, ihren Umgang mit dem Kulturgut, mit der Tradition der Bauhaus-Universität und der Musikhochschule „Franz Liszt“.
Der Besucher findet eine sehenswerte, moderne Architektur - allem voran das EXPO 2000 Projekt „Neues bauen am Horn“.
Weimar in Thüringen ist außerdem die kleinste Kulturstadt Europas. In der Vorbereitung auf das Jahr 1999 entstanden so viele Impulse, die vor allem in der aufwändig sanierten Innenstadt und der hervorragenden touristischen Infrastruktur sichtbar werden. Die Stadt zählt mit einem modernen Kongresscentrum zu den beliebtesten deutschen Kongressstädten und ist internationaler Treffpunkt und Tagungsort für Politik und Wirtschaft.
Theater in Weimar: Das Deutsche Nationaltheater hat das ganze Jahr über Programm - mit Aufführungen im Schauspiel, mit Oper, Konzerten und mit internationalen Tanztheater-Tagen. Die Inszenierung des „Faust“ wurde mit dem Bayrischen Theaterpreis ausgezeichnet. Der „Baal“ ist ein weiteres Highlight. Musiktheater und Staatskapelle Weimar bieten ein hochkarätiges Programm.
Weimarer Gartenlust: Es ist ein Fest der schönen Künste im Schloss Belvedere und seinem Park, einem Teil des Weimarer Weltkulturerbes. Da wo Herzog Carl August mit Goethe botanisierte und die Zarentochter Maria Pawlowna zu festlichen Soireen bat, findet jährlich im Juli ein Gartenfestival mit Konzerten, Theateraufführungen, Ausstellungen und Schaugärten statt, die bis September zu besichtigen sind.
Jedes Jahr im August/September zieht das Kunstfest Weimar überregionale Aufmerksamkeit auf sich.
Es wird ein internationales Theater-, Ballett- und Musikfestival mit exklusiven Gastspielen aus aller Welt, spannenden Theaterproduktionen, Lesungen, großen Konzerten und einer Auswahl aus dem Besten der internationalen Tanztheaterszene geboten.
Eine Rad(Kultur)Tour: Ein Abschnitt des Ilmradweges bietet dem Radtouristen unterwegs besonders viele kulturelle Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse.
Von Goethes Gartenhaus im Weimarer Park an der Ilm wird an den Schlössern Tiefurt und Schloss Kromsdorf, am Wielandgut in Ossmannstedt vorbei zur originalgetreuen Kopie des Gartenhauses in der Kur- und Weinstadt Bad Sulza geradelt.
Zwiebelmarkt in Weimar: Jedes Jahr am 2. Wochenende im Oktober übernimmt die Zwiebel für drei Tage in Weimar die Regentschaft.
Das berühmte Marktfest mit seinem Zwiebelrispen, dem Duft nach Kräutern, Gewürzen, Rostbratwürsten, Speck- und Zwiebelkuchen, einer Zwiebelmarktkönigin und kulturellen Überraschungen auf vielen Bühnen bis spät in die Nacht wird schon 350 Jahre gefeiert.