Thüringen hat eine wechselvolle und spannende Geschichte.
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen anhand einer Geschichtstabelle einen kleinen Überblick verschaffen.
350 000 v. Chr.
Ein bei Bilzingsleben gefundener Homo erectus hat damals gelebt und hinterlässt älteste Zeugnisse von Steinzeitmenschen.
380
Erstmalige Erwähnung des Namens "Thoringi" für Thüringer in der römischen Geschichtsschreibung von Flavius Vegetius Renatus.
721
Missionar Bonifatius, später Bischof von Mainz und Heiliger, missioniert in Thüringen und lässt den Vorläufer des Erfurter Domes errichten.
1067
Gründung der Wartburg durch den Grafen Ludwig den Springer. Die Ludowinger steigen in 200 Jahren zu den enflussreichsten Herrschern im Heiligen Römischen Reich auf.
1211-1228
Die Heilige Elisabetz lebt auf der Wartburg und wird 1221 mit dem Landgrafen IV. vermählt. Nach dem Tod ihres Gemahls lebt Elisabeth fortan in Armut, Keuschheit und Demut. Bereits vier Jahre nach ihrem frühen Tod, im Jahr 1231, wird sie von Papst Gregor IX. heilig gesprochen.
1404
Eine Rechnung des Arnstädter Jungfrauenklosters ist der älteste Beleg für die Thüringer Bratwurst. Die Wurst ist geschichtsträchtiger als die Nürnberger.
1434
Ältestes bekanntes Reinheitsgebot für Bier, die "Statuta thaberna", kommt nicht aus Bayern, sondern aus Weißensee. Es erlaubt nur die Zutaten Hopfen, Malz und Wasser.
1521/1522
Verkleidet als Junker Jörg versteckt sich Martin Luther auf der Wartburg und übersetzt in zehn Wochen die Bibel.
1524/1525
Thüringen ist Schauplatz des Bauernkriegs. Einer der Anführer, der Mühlhäuser Pfarrer Thomas Müntzer, wird im Mai 1525 gefangen genommen und hingerichtet.
1597
Der Aufbau einer Glashütte in Lauscha begründet die Tradition der Glasveredelung. Der Christbaumschmuck wird erfunden und setzt sich weltweit durch.
1760
Unter dem Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt wird das Porzellan in Thüringen erfolgreich nacherfunden.
1775
Johann Wolfgang von Goethe reist auf Einladung von Herzog Carl August nach Weimar. Die Stadt wird unter dem Herzog zum wichtigsten geistigen Zentrum in Deutschland.
1798-1805
Friedrich Schiller zieht nach Weimar, "Das Lied von der Glocke" und die bekanntesten Dramen entstehen. Eine enge Freundschaft mit Goethe entwickelt sich.
1806
Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt: Napoleon besiegt in vier Tagen die preußischen Truppen und bestimmt fortan die deutsche Politik.
1817
Wartburgfest der deutschen Studenten. Sie demonstrieren gegen die reaktionären Kräfte in den wieder entstandenen deutschen Kleinstaaten, plädieren für einen Nationalstaat mit freiheitlicher Verfassung.
1840
Erster Kindergarten in Bad Blankenburg. Konzept und Begriff "Kindergarten" des im thüringischen Oberweißbach geborenen Pädagogen Friedrich Wilhelm August Fröbel gehen um die Welt.
1913
Carl Zeiss entwickelt und baut in Jena das weltweit erste Großplanetarium.
1919
Gründung der Weimarer Republik. Weimar wird zum Tagungsort der neu gewählten Nationalversammlung gewählt, weil es in Berlin größere Unruhen gab.
1920
Gründung des Landes Thüringen mit der Hauptstadt Weimar. Sieben Kleinstaaten schließen sich zusammen. Das preußische Erfurt bleibt für sich.
1937
Errichtung des KZ Buchenwald bei Weimar durch die Nazis. Dort kommen mehr als 60.000 Menschen um.
1945
Letzte verheerende Luftangriffe während des zweiten Weltkriegs. Amerikanische Truppen erobern Thüringen, überlassen aber nach 100 Tagen Besatzung den Russen die Region.
1949
Thüringen wird Teil der DDR mit Erfurt als Landeshauptstadt. Vier Jahre später wird die Länderstruktur abgeschafft. Aufteilung in die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl.
1970
Zeichen der Entspannungspolitik: Das Aufsehen erregende Treffen von Kanzler Willy Brandt und dem Ministerratsvorsitzenden Willi Stoph in Erfurt. Berühmte Fensterszene am Hotel Erfurter Hof.
1990
Deutsche Vereinigung und Neubildung des Freistaates Thüringen mit der Landeshauptstadt Erfurt und dem Landeswappen mit gekröntem Löwen.
1998
Das "Klassische" Weimar wird UNESCO-Weltkulturerbe. Die Bauhaus-Bauten wurden bereits zwei Jahre früher in die Liste aufgenommen.
1999
Die Wartburg wird ebenfalls zum Weltkulturerbe erklärt. Weimar ist für ein Jahr Kulturstadt Europas.
2004
Am Abend des 2. September wütet in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar ein verheerendes Feuer. Mehr als 50.000 historische Bücher sind verloren. Gerettet wird die kostbare Bibelsammlung, darunter die Lutherbibel von 1534.
2005
Nach zweijähriger Sanierung wird das Wielandgut in Oßmannstedt wieder eröffnet. Ein Museum erinnert an den Dichter und Herausgeber Christoph Martin Wieland.
2006
Mit einem Deutsch-Französischen Jahr zum 200. Jahrestag der Schlacht von Jena und Auerstedt wird der mehr als 30.000 Opfern gedacht.
2007
Die Heilige Elisabeth wird zu ihrem 800. Geburtstag auf der Wartburg mit der Thüringer Landesausstellung gewürdigt. Gera und Ronneburg richten die Bundesgartenschau aus.
Tipp:
Um die Geschichte von Thüringen multimedial zu erleben, empfehlen wir Ihnen das WeimarHaus (das Erlebnismuseum in Thüringen).
Lesen Sie auch den Artikel "Thüringen von seiner archäologischen Seite" !