Sömmerda, im Herzen Thüringens, wurde erstmals 876 urkundlich erwähnt. Bis der Stadtname sich entgültig durchsetzte, bezeichnete man den Ort als Sumeridi, Sumerda, Summerde, Großsömmern oder auch Großen-Sommerda. Wann Sömmerda zur Stadt wurde, ist nicht eindeutig belegt. Jedoch steht fest, dass spätestens mit der Besitzergreifung des Ortes durch die Grafen von Schwarzenburg und durch das Aufleben von Handel und Handwerk in jener Zeit, zunehmend städtische Verhältnisse entstanden.
Wie andernorts auch, setzte im ländlichen Sömmerda zu Beginn des 19. Jahrhundert der industrielle Aufschwung ein. Die Konstruktion und Herstellung eines Zündnadelgewehrs (1835) und einer daraufhin gegründeten Gewehrfabrik des in der Stadt geborenen Nicolaus von Dreyse, bildeten dabei den bedeutensten Anfang.
Aus der kleinen Gewehrfabrik entstand in der nachfolgenden Zeit einer der großen Rüstungsbetriebe Deutschlands, der zwar der Stadt wirtschaftlichen Aufschwung bescherte, während der beiden Weltkriege durch die Produktion von Kriegsmaterial jedoch keine rühmliche Rolle spielte.
Bei einem Bummel durch die Stadt kann man die sehr alte, aber gut erhaltene Stadtbefestigungsanlage mit 6 Wehrtürmen und dem Erfurter Tor (1395), einziges von ehemals fünf Stadttoren, bewundern. Einst umgab die Anlage ein etwa 4 Meter breiter Graben, der mit dem Wasser der Unstrut gespeist wurde.
Den Mittelpunkt der Stadt bildet wie ehedem der Markt mit seinem aus dem 16. Jahrhundert stammenden, zweigeschossigen Renaissancebau, dem Rathaus. Im Bereich der Eingangstür wurde ein historisches Wappenrelief angebracht, auf dem sich neben den Wappen der Städte Erfurt und Sömmerda, auch die der Erfurter Ämter Kapellendorf, Vieselbach, (Schloss)-Vippach und Vargula befinden.
An der Nordseite des Marktes stehen unter anderem das 1589 erbaute ehemalige Amtshaus - heutiges Pfarrhaus und das Geburtshaus des Pädagogen Christian Gotthilf Salzmann, der 1744 in Sömmerda geboren wurde und dessen Wirken weit über die Grenzen seiner Vaterstadt reichte. Ihm zu Ehren errichtet man auf dem Marktplatz im Jahre 1894 ein Denkmal. Wenige Meter entfernt vom Pfarrhaus führt ein Weg auf einer alten überdachten Holzbrücke, deren Bau von den Ratsherren finanziert wurde und von der der Blick zur alten Lohmühle freigegen wird, über die Unstrut in den Stadtpark.
Weitere Parkanlagen sind der Martinipark an der Erfurter Straße und der Kronbiegelpark am Parkweg, dessen Blickfang das im Volksmund sogenannte Puppenhäuschen ist. Das Puppenhäuschen - eigentlich Villa Johanna - wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem Kronbiegel-Garten an die heutige Stelle umgesetzt. Außerdem wird der Kronbiegelpark als "grünes Klassenzimmer" seiner vielfältigen und teilweise seltenen Vegetation wegen, von Schülern und Pädagogen gleichermaßen geschätzt.
Traditionell feiert Sömmerda in Thüringen seine Frühlings- und Herbstfeste, das Raftingrennen, das Stadtfest und den Weihnachstmarkt. Veranstaltungsreihen wie Kulturnacht und Kneipenmeile, Historienspektakel, Märchengarten, Gartenmarkt, Ernteumzug und Bauernmarkt, Kultursommer und open-air-Konzerte, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Der 190 km lange Unstrut-Radweg führt direkt an Sömmerda vorbei - gut ausgebaute 12 km vom Ortsteil Schallenburg bis zum Ortsteil Leubingen.
Weitere Informationen: St. Petrikirche, St. Bonifatiuskirche, St. Franziskuskirche, Dreyse-Haus, Dreyse-Mühle, Salzmann-Haus, Wasserturm im Industriepark